"Es war immer das Jahr 2010 ausgemacht", erklärte Umweltminister Josef Pröll der "Krone". "Wir brauchen bei der Steuerreform einen großen Wurf - und nicht einen Hüftschuss. Also unsere Devise lautet: Ja zur Arbeit, Nein zu hektischem Aktionismus. Bei allem Verständnis, dass Alfred Gusenbauer aus der politischen Sackgasse herauskommen will."
BZÖ-Chef Westenthaler kündigte an, im Parlament einen Antrag auf Vorziehen der Steuerreform einzubringen. FPÖ-Chef Strache bezifferte das Entlastungsvolumen mit vier Milliarden Euro. Finanziert durch die "unerwarteten Mehreinnahmen". Der Chef des Instituts für Höhere Studien, Bernhard Felderer stellte fest: "Die Steuerreform vorzuziehen hieße, neue Schulden einzugehen." Der Wifo-Vorsitzende Karl Aiginger vertritt denselben Standpunkt.
Und so sieht der weitere Fahrplan für die Koalitionskrise aus:
Man sagt zwar: Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Aber die Minister Erwin Buchinger, Doris Bures und Martin Bartenstein versicherten am Montag, Neuwahlen seien kein Thema.
Keiner will an Neuwahl schuld sein
"Wir können und wollen die Arbeit nicht aufgeben", so Sozialminister Buchinger. Er verwies auf "genügend Projekte", die es laut Regierungsprogramm umzusetzen gelte. Frauenministerin Bures appellierte daher ihrerseits an den Koalitionspartner, "aus dem Schmollwinkel herauszukommen" und "Maßnahmen zu setzen".
Die ÖVP-Diskussionen um das "Nein-Sagen" sind für die Ministerin "nicht endenwollend". Wenig Verständnis zeigte Buchinger über die Empörung der ÖVP über die zwei gestrigen Vorstöße von Bundeskanzler Alfred Gusenbauer (SPÖ) zur Finanzierung des Gesundheitswesens und einer vorgezogenen Steuerreform. Dass der Kanzler der "Sprengmeister der Koalition" sei, wie von Familienministerin Andrea Kdolsky (ÖVP) behauptet, ist für Bures "Blödsinn".
von Dieter Kindermann, Kronen Zeitung und krone.at
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.