Der 1776 vollendete, mit Fresken des Bartolomeo Altomonte (1701-1783) ausgestaltete Bibliothekssaal zählt samt seinen rund 160.000 Bänden zu den größten Gesamtkunstwerken des europäischen Spätbarocks und bildet das Highlight für jeden Stiftsgast. Auf einer Länge von 70 Metern, 14 Metern Breite und einer Höhe von rund 13 Metern beherbergt er die größte Klosterbibliothek der Welt. Der künstlerisch reich ausgestattete Saal mit seinen 70.000 Büchern wurde seit seiner Fertigstellung im Jahre 1776 noch nie einer Gesamtrestaurierung unterzogen.
Finanzierung durch Land Steiermark und EU
Im Zuge der vierjährigen Restaurierung ist die gesamte innenarchitektonische Anlage samt Dekor - von den barocken Fresken über die Skulpturen bis hin zu den Fenstern und Fehlstellen im Marmorboden - aber auch ein Teil der kostbaren Bücher fachgemäß aufpoliert worden. Rund sechs Millionen Euro hat das Gesamtprojekt gekostet, an dessen Finanzierung sich das Land Steiermark und die EU beteiligt haben. Kein Wunder also, dass die Bibliothek im Zentrum des diesjährigen Ausstellungsgeschehens des Stiftes steht.
Künstlerische Nischen und "Schreiben wie ein Mönch"
Das bis zum 9. November dieses Jahres laufende Ausstellungsprogramm widmet sich dem Jahresthema: "Bibliothek und Bücher", erklärt Regina Huber, Pressesprecherin des Stiftes. So wird der Besucher bereits in der Säulenhalle im Eingangsbereich des Stiftes auf den Besuch der Bibliothek vorbereitet: In sieben begehbaren Nischen werden die wichtigsten architektonischen, skulpturalen und malerischen Elemente der Bibliothek vorgestellt und in die Geschichte der Bibliothek eingeführt. Auch das Museum für Gegenwartskunst wird eine auf das Thema bezogene Auswahl an österreichischen Werken zeigen. Für Schulklassen bietet die "Museumswerkstatt" Workshops über "Papierschöpfen" und "Schreiben wie ein Mönch".
65.000 Besucher in vier Jahren
In den vergangenen vier Jahren verzeichnete das Stift trotz Renovierungsarbeiten in der Bibliothek rund 65.000 Besucher. Im Vorjahr waren es 67.000. Nun hofft man, sich auf mindestens 70.000 steigern zu können. Das Benediktinerstift Admont, gegründet im Jahre 1074 durch Erzbischof Gebhard von Salzburg, ist das älteste bestehende steirische Kloster. Ein Brand zerstörte 1865 das Kloster - mit Ausnahme der Bibliothek - weitgehend.
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