"Das macht mich stolz und zeigt, dass unsere Entscheidung für das Engagement hier im Tschad eine richtige war", freute sich Darabos am Mittwoch über die Wertschätzung, die der "hohen Professionalität" der österreichischen Soldaten entgegengebracht werde. Auch Assmann selbst bestätigte: "Ab 15. April wird Österreich das Kommando über sämtliche Special Operation Forces (SOF) übernehmen."
Diese SOF sind jene speziell trainierten und technisch hoch gerüsteten Eliteeinheiten, die in ihren jeweiligen nationalen Streitkräfteverbänden für besonders heikle Einsätze zuständig sind. Was in Deutschland die GSG-9, in Großbritannien die SAS und in den USA die Navy Seals sind, repräsentiert im österreichischen Bundesheer das Jagdkommando. Seine Angehörigen stellen einen Großteil der derzeit rund 150 österreichischen EUFOR-Soldaten im Tschad.
Kommando über europäische Elitetrupps in heimischer Hand
Neben den eigenen wird Assmann daher ab nächster Woche auch die Elitetrupps von Frankreich, Irland, Schweden und Finnland, die ihre Einheiten ebenfalls bereits im ost-tschadischen Abeche stationiert haben, kommandieren. Details über die SOF sind schwer bis gar nicht zu erfahren: "Viele von ihnen wollen nicht einmal, dass man weiß, dass sie überhaupt hier sind", bittet Assmann um Verständnis.
Spezialeinheiten beschützen vor allem Flüchtlingslager
Die Spezialeinheiten erfüllen derzeit eine der Hauptaufgaben in der Anfangsphase des EUFOR-Einsatzes: Ihre Aufgabe ist es laut Assmann, ein stabiles und sicheres Umfeld für die zwölf großen Flüchtlingslager zu schaffen, in denen das UNO-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) im Grenzgebiet zum Sudan rund eine viertel Million Flüchtlinge aus der sudanesischen Krisenregion Darfur betreut. Zu ihnen gesellen sich auch noch rund 180.000 Binnenflüchtlinge aus dem Tschad, die sich im Umfeld der Lager und im direkten Grenzgebiet zu Darfur aufhalten. Die österreichischen Jagdkommando-Soldaten und ihre ausländischen Kollegen fahren mehrtägige Patrouillen im Gebiet um die Flüchtlingslager und setzen darauf, allein durch ihre martialische Präsenz Räuberbanden im Umfeld der Lager zu vertreiben.
Foto: Martin A. Jöchl
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