Die Entwicklungen auf den Lebensmittelmärkten weltweit haben nach den Worten des UNO-Generalsekretärs dazu geführt, dass 100 Millionen Menschen zusätzlich in eine Krise getrieben wurden. Ban rief den Internationalen Währungsfonds (IMF) und die Weltbank dazu auf, das Problem gemeinsam zu diskutieren.
"Ich zähle auf den weiteren Beitrag der österreichischen Regierung", so Ban weiter, der zugleich den Einsatz Österreichs bei humanitären Anstrengungen der Vereinten Nationen in der Vergangenheit würdigte.
Eine Million Euro für arme Länder
Außenministerin Ursula Plassnik, die Ban auch zu einem bilateralen Gespräch traf, teilte in einer Aussendung mit, Österreich stelle vor dem Hintergrund der Nahrungsmittelkrise eine Million Euro für vier der am schlimmsten betroffen Länder bereit: Namibia, Haiti, Burkina Faso und Äthiopien. Auslöser der derzeitigen Hungerrevolten sei nicht nur ein Mangel an Lebensmittel, sondern auch ungerechte soziale Strukturen.
Ban hat im Rahmen seines Wien-Besuchs am Freitagnachmittag an einem Arbeitsessen der Außenminister der Regionalen Partnerschaft (Österreich, Slowenien, Ungarn, Tschechien, Slowakei und Polen) teilgenommen. Danach empfing ihn Bundespräsident Heinz Fischer in der Hofburg.
Kein Treffen mit Gusenbauer wegen "terminlicher Engpässe"
Am Freitagabend nimmt Ban gemeinsam mit Plassnik und dem amtierenden EU-Ratsvorsitzenden und slowenischen Außenminister Dimitrij Rupel an einer Podiumsdiskussion zum Thema Vereinten Nationen und EU teil. Ein Treffen mit Bundeskanzler Alfred Gusenbauer (SPÖ) kam indes wegen "terminlicher Engpässe" nicht zustande, wie Kanzlersprecher Sven Pusswald mitteilte.
Am Wochenende will der frühere südkoreanische Außenminister und Botschafter in Wien unter anderem noch Gespräche mit Leitern der hiesigen UNO-Organisationen führen. Am Montag wird Ban dann in der Schweiz erwartet, wo er in Bern einer zweitägigen Konferenz zur Lebensmittelkrise vorsitzt.
Halle M im VIC eröffnet
Das neue Konferenzgebäude, die sogenannte Halle M, die am Freitag bei einer Feier eröffnet wurde, stellt laut Außenministerium die größte Erweiterung des Vienna International Centre (VIC) in Wien-Donaustadt seit dessen Fertigstellung 1979 dar. Es bietet auf drei Ebenen Platz für rund 2.000 Delegierte der in Wien ansässigen UNO-Organisationen. Das Außenministerium erhofft sich darüber hinaus, große UNO-Konferenzen anzuziehen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.