Polizei-Statistik:

Räuber suchen ihre Opfer immer öfter zu Hause heim

Österreich
27.04.2013 10:06
Das Positive vorweg: In den vergangenen sechs Monaten gab es österreichweit um 56 Raubüberfälle weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Weniger beruhigend jedoch der genaue Blick auf die Statistik: In bestimmten Bundesländern verzeichnete man bei diversen Raubdelikten Anstiege von bis zu 700 Prozent.

Dass innerhalb des beobachteten Halbjahres österreichweit um rund neun Raubüberfälle pro Monat weniger zu zählen waren als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, wird einige Bundesländer nur mäßig freuen können. Vor allem in Vorarlberg (+29,4 Prozent), in der Steiermark (+32,5 Prozent) und in Kärnten, wo die Zahl der Überfälle gar um 65,4 Prozent gestiegen ist, kann von einem positiven Trend keine Rede sein. Zumal es ohnehin nur vier Bundesländer gibt, die ein Minus verzeichnen konnten.

Anstieg bei Trafiküberfällen in Niederösterreich um 700 Prozent
So oder so hat jede der neun Landespolizeidirektionen mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen. In Niederösterreich zum Beispiel stieg die Zahl der Trafiküberfälle um 700 Prozent, auch Banken gerieten 17-mal öfter ins Visier. In Oberösterreich wiederum hatten es Räuber bevorzugt auf Tankstellen abgesehen - ein Plus von 175 Prozent. Ein bundesweiter Trend: Immer öfter setzen Täter ihre Opfer mit Betäubungsmitteln außer Gefecht.

Die größte Angst hat die Bevölkerung naturgemäß vor Überfällen in den eigenen vier Wänden. Und die wurde in der Bundeshauptstadt in den vergangenen sechs Monaten von Kriminellen besonders geschürt: Obwohl die Gesamtzahl an Raubüberfällen in Wien gesunken ist, schlugen Täter in Wohnungen und Häusern 21-mal öfter zu als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Täter verfolgen Opfer nach Bankbesuchen
Zudem treibt eine spezielle Tätergruppe derzeit in der Bundeshauptstadt ihr Unwesen: die "Rasierklingen-Bande". Die Kriminellen verfolgen ihre Opfer nach einem Bankbesuch bis vor die Haustür, durchtrennen mit Rasierklingen die Riemen der Handtaschen und machen sich mit der Beute aus dem Staub. Mindestens sechs Mal soll die Bande bereits zugeschlagen haben.

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