Die Kärntner haben nach 20 Runden lediglich sieben Punkte auf dem Konto, womit weiterhin elf Zähler auf den Vorletzten Kapfenberg, der am Samstag der Wiener Austria mit 3:4 unterlegen war, fehlen. Die Tore für Sturm erzielten Daniel Beichler (1., 81.) und Klemen Lavric (62.). Die Grazer liegen damit weiter sechs Punkte hinter dem Dritten Austria auf Tabellenplatz vier.
Sturm präsentierte sich in Klagenfurt als mustergültig in Sachen Effizienz. Während die Kärntner über weite Strecken das Spiel machten, vor dem Tor aber völlig harmlos waren, schlugen die Grazer dreimal zu - erstmals bereits nach 58 Sekunden. Einen zur Mitte abgespielten Freistoß von Jakob Jantscher, bei dem die Kärnten-Abwehr geschlafen hatte, verwertete Beichler per Direktabnahme zwar nicht scharf, dafür aber platziert ins linke Eck.
Kärnten völlig harmlos
Der Favorit zog sich daraufhin zurück, überließ den ungefährlichen Kärntnern vor 4.500 Zuschauern das Spiel. Stefan Hierländer wurde als Solospitze im 4-1-4-1-System von Joze Prelogar kaum mit brauchbaren Bällen versorgt, wurde zudem in der 70. Minute nach wiederholtem Foulspiel mit Gelb-Rot vom Platz gestellt. Trotz Feldüberlegenheit der Kärntner musste Sturm-Keeper Gratzei nur ein einziges Mal ernsthaft eingreifen. Ein Schuss von Hierländer aus spitzem Winkel war aber kein Problem (12.).
Nach Seitenwechsel legte Sturm nach. Andreas Hölzl und Manuel Weber setzten Lavric ein, der völlig ungehindert in den Strafraum eindrang und ins lange Eck abschloss. Lavric hatte unter der Woche bereits im Cup gegen Salzburg (2:0) getroffen und rechtfertigte damit, von Trainer Franco Foda den Vorzug gegenüber Roman Kienast und Mario Haas (beide auf der Bank) erhalten zu haben. Samir Muratovic stand überhaupt nicht im Kader.
Graz hätte noch höher gewinnen können
Nach Gelb-Rot für Hierländer hatten die Kärntner nichts mehr entgegenzusetzen. Beichler hatte schon zuvor mit einem Schuss neben das Tor angeklopft (67.), erzielte in der Schlussphase mit einem Abstauber nach Fußabwehr von Kärnten-Keeper Andreas Schranz seinen elften Saisontreffer. In der Schlussphase vergab der ÖFB-Teamstürmer sogar die Chance auf ein drittes Tor (92.). Einen guten Schuss von Manuel Weber hatte Schranz pariert (68.), auf der Gegenseite traf der eingewechselte Pink zumindest das Außennetz (82.).
Das sagten sie nach dem Spiel
Franco Foda (Sturm-Trainer): "Das 1:0 war eine Freistoßvariante, die wir im Training geübt haben. Man muss aber ehrlich sagen, dass wir danach zurückgeschraubt haben. Wir haben nicht mehr unser Spiel aufgezogen. Da konnten wir froh sein, dass wir mit 1:0 in die Halbzeit gegangen sind. In der zweiten Hälfte haben wir dann so gespielt, wie ich mir das vorstelle."
Daniel Beichler (Sturm-Doppeltorschütze): "Wir haben uns heute drei Punkte ausgerechnet, sind nach dem Cup (2:0 gegen Salzburg) sehr motiviert hierher gefahren. Wir haben uns gegen die Kärntner aber relativ schwergetan, in den Zweikämpfen waren sie am Anfang aggressiver. Das 2:0 war dann der Todesstoß. Wir waren dann besser, aber es war auch einfacher."Joze Prelogar (Kärnten-Trainer): "So etwas kann im Fußball passieren. Wenn es nach der ersten Hälfte 0:0 steht, dann ist es eine ganz andere Situation. Wir haben alles versucht, haben ein paar gute Chancen gehabt. Aber wenn man kein Tor schießt, kann man nicht gewinnen. Bis zur 60. Minute sind wir gut gestanden, aber Sturm hat verdient gewonnen. Wir haben noch 16 Spiele, also müssen wir weiter alles versuchen."
Jocelyn Blanchard (Kärnten-Kapitän): "Wir haben in der ersten Hälfte sehr gut gespielt, doch leider war die erste Chance von Sturm ein Tor. Wir haben eine Stunde gut gespielt, doch nach dem zweiten Tor war das Spiel entschieden. Wir werden jedes Spiel hundert Prozent geben, doch bei elf Punkten Rückstand wird es sehr schwer, den Klassenerhalt zu schaffen. Ich bin ein Realist."
Andreas Schranz (Kärnten-Torhüter): "Das Spiel hat schon so ungünstig begonnen, wie es nur anfangen kann. Ich weiß bis jetzt nicht, wie der Pass da durch alle Leute durchkommen kann. Das hat Sturm natürlich in die Karten gespielt. Es ist nicht einfach, es ist schon seit Anfang der Saison sehr turbulent. Wir geben trotzdem 100 Prozent, egal was wirtschaftlich passiert."
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.