Landeshauptmann Franz Voves (SPÖ) sagte beim Spatenstich, er stehe nicht an, sich für das Bemühen zum Bau der KAB auch bei seiner Vorgängerin Waltraud Klasnic und dem verstorbenen Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider (BZÖ) sowie bei Verkehrsministerin Doris Bures (SPÖ) und deren Vorgänger als Minister (Werner Faymann, Anm.) zu bedanken. Voves forderte auch die Errichtung des Semmering-Basistunnels neu: "Denn wer A sagt, muss auch B sagen."
Bures: "Konkurrenz fürs Auto"
Bures erklärte, dass die Koralmbahn als Teil des transeuropäischen Korridors VI von der Ostsee ans Mittelmeer "die Zukunft" sei. Damit mache man dem Auto allemal große Konkurrenz. Voves zog vor allem den Beschäftigungseffekt in Rechnung. In beiden Baulosen würden an die 1.000 Beschäftigte tätig sein. ÖBB Holding-Vorstandssprecher Peter Klugar meinte, er sei "sonst nicht für Superlative, aber die Koralmbahn ist das längste neue Bauprojekt der ÖBB derzeit". Die Investitionen für den Abschnitt von Groß St. Florian bis zum Beginn des Ostportals in Frauental belaufen sich auf rund 100 Millionen Euro.
Haiders Lieblingsprojekt
Die bis heute nicht ganz unumstrittene Koralmbahn mit dem 32,9 Kilometer langen Koralmtunnel als Herzstück ist eine rund 130 km lange, zweigleisige Hochgeschwindigkeitsstrecke und Teil des transeuropäischen Korridors VI. Konkrete Formen angenommen hatte das Projekt einer neuen Bahnverbindung zwischen der Steiermark und Kärnten Ende der 80er-Jahre. Von da an war es Standardforderung, wenn es darum ging, die Benachteiligung des Südens in der Infrastruktur wettzumachen. Man sprach von einem Lieblingsprojekt Haiders, aber auch die Steiermark hatte sich stets parteiübergreifend für den Bau ausgesprochen. Das Projekt wurde auch immer in Kombination mit dem Semmering-Basistunnel (SBT) gesehen, wobei der SBT bisher am Widerstand Niederösterreichs scheiterte bzw. auf die lange Bank geschoben wurde.
Fertigstellung bis 2016 bzw. 2018
Fixiert wurde der Bau schließlich 2004 in einem Vertrag zwischen Bund und ÖBB mit den Bundesländern Kärnten und Steiermark, die sich mit 20 Prozent an den Tunnel-Kosten beteiligen. Die Fertigstellung der Koralmbahn ist für 2018 geplant, die des Tunnels bis 2016.
Schon 800 Millionen verbaut
Anfang 2009 tauchten im Zuge der Wirtschaftskrise und der Finanzsituation der ÖBB wieder Gerüchte auf, das Jahrhundert-Projekt könnte verschoben werden, was von ÖBB und der neuen Verkehrsministerin Bures dementiert wurde. Mittlerweile seien auch schon rund 800 Millionen Euro verbaut, hieß es.
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