14 oder 15 Jahre jung und mit einer Flasche Wodka an der Supermarktkassa: In jedem fünften Fall ging das bei Testkäufen des Instituts für Suchtprävention in Oberösterreich durch und das Kind verließ mit dem hochprozentigen Alkohol das Geschäft. Dabei steht unser Land im Vergleich noch recht gut da.
Besonders ungezwungen geht man in der Gastronomie mit dem Jugendschutz - gebrannter Alkohol darf erst ab 18 Jahren konsumiert werden - um. In 34,3 Prozent der Fälle bekamen die 14 bis 15 Jahre alten „Lockvögel“ des Instituts für Suchtprävention ihr Wodka-Red Bull. Die Zahlen in Supermärkten (20 Prozent) und Tankstellen (19,6) drücken den Schnitt auf 22,6 Prozent. Im Vergleich: In der Steiermark lag bei ähnlichen Tests die so genannte Ausgabenquote bei 38 Prozent, in Vorarlberg sogar bei 40 Prozent! Auch werden die Werte vor allem in der Gastronomie rasch besser: 2015 bekamen dort noch 42,9 Prozent der Kinder Wodka zum Trinken.
Bewusstsein für Jugendschutz
Sucht-Experte Christoph Lagemann ist mit den Ergebnissen zufrieden: „Die Testkäufe sind ein gutes Instrument, um Bewusstsein für das Thema Jugendschutz zu schaffen.“ In Österreich sei jedoch die Verharmlosung von Alkohol immer noch ein großes Problem. Das zeigt die Statistik auch: Bei 7 Prozent der Testkäufe wurde trotz Ausweiskontrolle der Alkohol verkauft.
Landesrat Elmar Podgorschek glaubt nicht, dass die Ausgabenquote von Alkohol gesenkt werden kann: „Eine lückenlose Überwachung ist nicht möglich, und wir haben in ganz Österreich die besten Zahlen, die Disziplin ist bei uns gut.“
Jasmin Gaderer/Kronen Zeitung
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