Nach Enthüllung im ORF

Alle Hintergründe zum MA-48-Arbeitszeitskandal!

Wien
28.08.2018 13:37

Vizekanzler Heinz-Christian Strache hat es als Beispiel dafür genannt, warum das neue Arbeitszeitgesetz notwendig ist. Mit den exzessiven Überstunden eines Mitarbeiters der Wiener Magistratsabteilung 48 hat der FPÖ-Chef im jüngsten ORF-„Sommergespräch“ einen Arbeitszeitskandal in Wien aufgedeckt. krone.at liegen drei Gehaltszettel des betroffenen Mitarbeiters aus den Jahren 2010, 2011 und 2013 vor. Diese belegen unter anderem, dass die durchschnittliche tägliche Arbeitszeit des Mannes 15 Stunden betrug. Besonders hinsichtlich der Teilnahme am Straßenverkehr sind die Überstunden mehr als bedenklich, denn der Bedienstete agierte hauptsächlich als Lkw-Fahrer.

Als Beleg, wie wichtig das neue Arbeitszeitgesetz für Österreich sei, brachte Strache den Fall eines (ehemaligen) Mitarbeiters der SPÖ-geführten Wiener Magistratsabteilung 48 vor, die für Abfallwirtschaft und Straßenreinigung zuständig ist. Drei Gehaltszettel von Gerhard Herman (mittlerweile Langzeitarbeitsloser) zeigen, wie er in drei Monaten der Jahre 2010, 2011 und 2013 durchschnittlich 15 Stunden täglich arbeiten musste. Laut Aussage des betreffenden Bediensteten war es ihm nicht möglich auszuwählen, ob er diese Überstunden als Zeitausgleich oder gegen Bezahlung konsumieren will.

(Bild: APA/HELMUT FOHRINGER, Andi Schiel, krone.at-Grafik, "Krone", MA48)
Der Wiener Gerhard Herman (Bild: Judt Reinhard)
Der Wiener Gerhard Herman

Insgesamt leistete der Bedienstete, der laut Strache „bereit ist, in einigen Tagen seinen Namen zu nennen“, durch Überstunden in einem Monat Arbeit für zwei Monate. Durch das Besteuerungssystem erlitt er auch einen finanziellen Schaden: Hätte er seine gesamte Arbeitszeit als Normalstunden geleistet, wäre ihm netto mehr geblieben.

Heinz-Christian Strache im ORF-„Sommergespräch“ (Bild: APA/HERBERT PFARRHOFER)
Heinz-Christian Strache im ORF-„Sommergespräch“

Konnte Weihnachten und Silvester nicht mit Familie verbringen
Durch die hohe Anzahl an Überstunden konnte der Bedienstete, der in diesem Zeitraum Vater von Zwillingen geworden war, laut eigener Aussage Weihnachten und Silvester nicht mit seiner Familie verbringen. Nur ein einziges Mal sei dies zu Silvester möglich gewesen, da er sich infolge einer Lungenembolie im Krankenstand befunden habe.

„Es war ihm nicht möglich auszuwählen, ob er diese Überstunden als Zeitausgleich oder gegen Bezahlung konsumieren will. Das finde ich ungeheuerlich, und das zeigt auch die Rechtswidrigkeit auf, die dort gelebt wird und die wir nun mit diesem neuen Gesetz abstellen“, erklärte Strache im Gespräch mit dem Moderatorenduo Hans Bürger und Nadja Bernhard. Der SPÖ warf er in dem Zusammenhang „Unehrlichkeit“ vor.

SPÖ-Chef Christian Kern, FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache (Bild: Peter Tomschi, AFP)
SPÖ-Chef Christian Kern, FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache
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