Rund um Mitternacht

Warnstufe rot: Sturm über der Steiermark

Steiermark
29.10.2018 22:22

In der Nacht auf Dienstag überquert eine Kaltfront das Land und bringt Sturm sowie Regen mit Gewitter! Am Hochschwab erreichte der Orkan am Nachmittag 170 km/h; seit den Abendstunden wurde es auch in den Tälern ungemütlich - bei Windspitzen von bis zu 110 km/h. In Breitenau am Hochlantsch traf ein Baum ein Auto, in dem ein Kind Gott sei Dank mit dem Schock davonkam. In der gesamten Obersteiermark standen bereits zahlreiche Feuerwehren im Einsatz, um umgestürzte Bäume von den Straßen zu räumen. Im Süden war es ruhiger.

Mit großer Sorge blicken wir zu unseren Nachbarn nach Kärnten. Dort haben Sturm und Wassermassen viel Unheil angerichtet. Aber auch in der Steiermark wurde es Montagnacht ungemütlich. „Zwischen 22 und 2 Uhr überquert uns eine Kaltfront“, erklärte Wetter-Experte Fritz Wölfelmaier von der ZAMG. Montagnachmittag fegten bereits Windgeschwindigkeiten mit bis zu 170 km/h über den Hochschwab. „Nichts, was dort nicht öfter im Jahr vorkommt, aber dennoch sehr hohe Geschwindigkeiten“, gab der Meteorologe zu bedenken. 

Baum auf Auto: Kind kam mit Schock davon
Vor allem an der Alpennordseite setzten sich die Böen auch bis ins Tal durch, mit bis zu 110 Stundenkilometern. Auch im Süden bläst uns der Wind mit stellenweise bis zu 80 km/h um die Ohren, dazu kommen Starkregen und Gewitter. Aus vielen Landesteilen trudelten am Montagabend Meldungen von umgestürzten Bäumen ein.

Glück im Unglück hatten am Abend auf der L 104 in Breitenau am Hochlantsch eine 55-Jährige und ihr Enkerl (9): Während der Fahrt fiel ein Baum auf ihr Auto und drückte Dach und Scheibe stark ein. Das Kind musste vom Roten Kreuz mit dem verdacht auf eine Verletzung ins LKH Leoben gebracht werden. Dort stellten die Ärzte jedoch fest, dass es sich lediglich um einen Schock handelte.

Feuerwehren kämpfen in der ganzen Obersteiermark
Gegen 18 Uhr erreichten erste Ausläufer der prognostizierten Unwetter auch den Bezirk Liezen, wie Feuerwehr-Sprecher HBI Christoph Schlüßlmayr berichtete. Die Bezirksfeuerwehrzentrale musste binnen zwei Stunden acht Wehren mit 20 Fahrzeugen und 120 Mann losschicken.

In der ganzen Obersteiermark mussten die unermüdlichen Feuerwehrleute mit Einsätzen wegen umgestürzter Bäume rechnen. (Bild: Sujetbild/BFV Liezen/Schlüßlmayr)
In der ganzen Obersteiermark mussten die unermüdlichen Feuerwehrleute mit Einsätzen wegen umgestürzter Bäume rechnen.

„Baum über Straße“ hieß die Meldung etwa für die Feuerwehren Petersberg, Treglwang, Weng und Bad Mitterndorf; auf dem LKH-Parkplatz in Rottenmann stürzte ein Baum auf ein Auto; in Großreifling hingegen deckte der Sturm ein Blechdach ab.

„Wir bekommen laufend Einsatzmeldungen herein“, meldete die Landesleitzentrale der Feuerwehr am späten Montagabend. Während die südlichen Bezirke der Steiermark kaum betroffen waren, kamen aus allen Teilen der Obersteiermark Notrufe, die meisten wegen umgestürzter Bäume. Besonders dicht tummelten sich die roten Punkte auf der Einsatzkarte im Bereich Murau, aber auch bei Bruck an der Mur und Mariazell.

Wetterberuhigung Dienstagnachmittag
Das Schlimmste stand den Steirern erst ab 22 Uhr ins Haus, so die Einschätzung. Gegen 2 Uhr in der Früh erwarteten die Meteorologen dann ein Abflauen des Sturms, bevor er am Dienstag gegen Mittag noch einmal kräftiger wird. Während am Vormittag sogar noch die Sonne scheint, ziehen allerdings mit den Sturmböen die Wolken ins Land und verdunkeln den Himmel. Allerdings sollte es mit dem Regen endgültig vorbei sein.

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