Im gesamten Wiener Stadtgebiet ist es zu Silvester zu Sex-Übergriffen, gewalttätigen Ausschreitungen und mutwilligen, teils schweren Sachbeschädigungen durch die illegale Verwendung von pyrotechnischen Gegenständen gekommen. In der Leopoldstadt explodierte eine Rakete nahe einer Personengruppe, ein Mädchen wurde mit Brandwunden ins Spital gebracht. In Meidling schlugen sich Jugendliche, berichtete die Polizei am Neujahrstag. In Mariahilf gingen Partybesucher eines illegalen Raves auf Polizisten los.
In verschiedenen Bezirken wurden mehrere Zigarettenautomaten, Mistkübel und Postkästen sowie Busstationen durch das Zünden von Böllern beschädigt oder zerstört. Es kam auch zu Beschädigungen von abgestellten Fahrzeugen. Die Polizei sprach einige Waffenverbote nach rechtswidriger Verwendung von Schreckschusspistolen aus.
Auto stürzt über Böschung
In der Donaustadt nahe der U2 Station Hausfeldstraße durchstieß ein Pkw gegen 22 Uhr die Straßenbegrenzung, stürzte eine Böschung hinab und kam auf der Beifahrerseite zu liegen. Der Fahrer konnte sein Fahrzeug selbstständig verlassen. Das Unfallfahrzeug wurde von der Feuerwehr entfernt.
Außerdem geriet in Simmering um ca. 23 Uhr ein überdachter Lagerplatz eines Gärtnereibetriebes in Vollbrand, der dann auf die Dachkonstruktion von zwei angrenzenden Wohnhäusern übergriff. Auch eine Lagerhütte auf dem Nachbargrundstück war bereits betroffen. Durch den raschen und umfassenden Löschangriff konnte eine weitere Brandausbreitung verhindert und der Brandschaden begrenzt werden.
Anzeigen wegen illegalem Kracher-Verkauf
Im Bereich Hügelpark in Meidling griff eine rund 20-köpfige Gruppe unbekannter Jugendlicher fünf andere Teenager an. Zwei Personen wurden verletzt in ein Spital gebracht. Für eine Kiosk-Verkäuferin in der Leopoldstadt hagelte es sieben Anzeigen, nachdem sie beim illegalen Verkauf von diversen teilweise gefährlichen pyrotechnischen Gegenständen verschiedener Klassen erwischt wurde. In der Rustenschacherallee im zweiten Gemeindebezirk zündeten zwei Unbekannte eine Rakete, die nicht in der Luft, sondern in der Nähe einer Personengruppe am Boden explodierte. Ein 14-jähriges Mädchen wurde verletzt.
Fünf Anzeigen wegen Sex-Übergriffen
Der Wiener Silvesterpfad verlief grundsätzlich friedlich. Nach einer vorläufigen Bilanz der Polizei gab es fünf Anzeigen wegen Körperverletzung (eine davon durch pyrotechnische Gegenstände), fünf wegen sexueller Belästigung und acht Anzeigen sowie etliche Organstrafverfügungen wegen Pyrotechnik.
Polizisten bei Rave attackiert
Allerdings musste eine illegale Rave-Party in einem leer stehenden Gebäude in Wien-Mariahilf aufgelöst werden. Beim Einschreiten der Polizei eskaliert die Situation: Einige der feiernden 30 bis 40 Personen attackierten die Beamten, ein Uniformierter wurde am Kopf verletzt.
1700 Einsätze bewältigt
Die Wiener Polizei registrierte nach eigenen Angaben in der Silvesternacht wie in den Jahren zuvor ein stark erhöhtes Einsatzaufkommen. In der Landesleitzentrale wurden am Montag und bis Mittag des Neujahrstages mehr als 1700 Einsätze verarbeitet. Das entspricht einer rund 30-prozentige Steigerung gegenüber dem Durchschnitt. Mit mehr als 400 Anrufen waren Lärmerregungen der häufigste Einsatzgrund. Rund um den Wiener Tierschutzverein in Vösendorf blieb es heuer ruhig - die Gegend war nach Beschwerden im Vorjahr verstärkt überwacht worden.
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