Die SPÖ hat seit geraumer Zeit nicht viel lachen. Doch zumindest einer hat seinen Humor nicht verloren: Baugewerkschafter und roter Sozialsprecher Josef Muchitsch.
Bei einem SPÖ-Regionaltreffen in Deutschlandsberg (Steiermark) griff Muchitsch zum Mikro, scherzte über einen Anruf von „Voice of Germany“ und sang schließlich mit einer eigenen Cover-Version des Tote-Hosen-Hits „Tage wie diese“ SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner auf die Bühne. Der Saal tobte, die Parteichefin tanzte. So ausgelassen war die Stimmung bei den angeschlagenen Sozialdemokraten schon lange nicht mehr.
Ein Bundesgeschäftsführer, der polarisiert
Denn hinter den Kulissen geht es nach mehreren internen Scharmützeln weiterhin rund. Vor allem Bundesgeschäftsführer Thomas Drozda steht im Mittelpunkt des Geschehens. Die niederösterreichischen Genossen haben Anfang vergangener Woche geschlossen ein Treffen aller Bezirks- und Landesgeschäftsführer der Partei in Wien boykottiert - angeblich, um ihre Unzufriedenheit mit Drozda zu zeigen.
Schon Ende September - nach der Entscheidung der neuen SPÖ-Chefin, den aus der Steiermark kommenden Bundesgeschäftsführer Max Lercher durch den früheren Minister und SPÖ-Regierungskoordinator Drozda abzulösen - war diesem von der steirischen SPÖ-Landtagsabgeordneten Michaela Grubesa via Facebook vorgeworfen worde , er sei ein „Bobo“ und „Akademiker im Anzug“. Wenige Tage später musste er sich dann auch noch wegen seiner Armbanduhr - einer Patek Philippe Nautilus, Modell 5711/1A-010 - verteidigen.
Drozda: „Situation ist besser, als sie dargestellt wird“
Zuletzt sorgte Drozda selbst mit einem Auftritt in der „ZiB 2“ für Diskussionen. Dass die SPÖ im Land Salzburg bei den Gemeinderatwahlen auf den tiefsten Stand seit 1945 gefallen war, sei zwar „bitter“, erklärte Drozda - doch die Situation der Partei sei „besser, als sie dargestellt wird“.
Kronen Zeitung/krone.at
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