Wut und Verunsicherung

Landes-SPÖ steht zur Partei-Chefin

Salzburg
09.06.2019 10:03
Die Diskussion um die rote Bundesparteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner hat bei den hiesigen Sozialdemokraten vor allem eines ausgelöst: Ärger. Die Genossen sagen uniso, sie würden die Personaldebatte nicht verstehen. Und sie fürchten Schaden für den Wahlkampf und das Ergebnis des Urnengangs im September.

„Das Ganze ist so nötig wie ein Kropf“, bringt der wortgewaltige AK-Präsident Peter Eder die Stimmung in der roten Landespartei auf den Punkt. Jenen in der SPÖ, die die jüngste Debatte um Rendi-Wagner ausgelöst haben, „kann ich nur Verantwortungslosigkeit vorwerfen“.

Ähnlich reagiert auch Nationalrat Walter Bacher aus Niedernsill: „Das ist wirklich schlimm“, sagt er im Hinblick auf den Wahlkampf und spricht damit auch in eigener Sache. Schließlich war er 2017 SPÖ-Spitzenkandidat für Salzburg und tritt auch im September wieder an – ob als Nummer eins oder zwei ist noch offen.

Cornelia Ecker, Abgeordnete aus Bürmoos, die Bacher als Listenerste ablösen könnte, stellt sich hinter ihre Parteichefin und gibt den Journalisten eine Mitschuld am jüngsten roten Ärger: „Das wurde medial hochstilisiert. Wir waren im Nationalratsklub einstimmig für Rendi-Wagner. Und es gab auch keine Diskussion.“

Steidl vermutet Intrige einer anderen Partei

Cui bono? Wem zum Vorteil? Diese Frage stellt sich bei allen politischen Ränken. Geht es nach dem Salzburger Parteichef Walter Steidl steckt hinter der Attacke auf die Parteichefin der politische Gegner: „Ich bin der Überzeugung, dass das von außen kommt. Andere Parteien versuchen, einen Keil in die SPÖ zu treiben.“ Ob er ÖVP oder FPÖ als Urheber vermutet, lässt er offen. Kenner der SPÖ meinen freilich, Steidls These sei angesichts früherer Vorgänge in der SPÖ nicht sehr nachvollziehbar.

Was alle roten Granden im Land ein: Sie fürchten negative Auswirkungen auf Wahlkampf und -ergebnis. „So kann man nicht gewinnen“, meint Salzburgs Stadtvize Bernhard Auinger. Die jüngsten Urnengänge für Landtag, Salzburger Gemeinderat und EU brachten allesamt Debakel für die SPÖ. Bei der Europawahl rutschte sie in Salzburg sogar unter 20 Prozent ab. Die beiden Nationalratssitze für die Landespartei sollten aber halten, hoffen alle.

Übrigens hat die Personaldebatte einen direkten Bezug zu Salzburg: Medienmanager Gerhard Zeiler, der als möglicher Ersatz von Rendi-Wagner gehandelt wird, hat eine Eigentumswohnung in der Stadt Salzburg, die er häufig nutzt.

Porträt von Wolfgang Fürweger
Wolfgang Fürweger
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