Der Verkauf von 49% der Brucker Stadtwerke an die Energie Steiermark und die Stadtwerke Kapfenberg um sieben Millionen Euro ist ein Politikum geworden: Am Donnerstag zogen vier Fraktionen (FPÖ, KPÖ, Grüne, Liste Libro) aus dem Gemeinderat aus und verhinderten dadurch einen Beschluss von SPÖ und ÖVP. Er wird am Montag nachgeholt, die Verträge sollen wie geplant am Dienstag, 1. Oktober, unterzeichnet werden.
Freitagfrüh wurde die 170-köpfige Belegschaft bei einer Betriebsversammlung informiert und eine Standort- und Arbeitsplatzgarantie abgegeben. Mit dabei waren neben Bürgermeister Peter Koch und Direktor Robert Gschaidbauer auch die Energie-Steiermark-Vorstände Martin Graf und Christan Purrer sowie Direktor Christian Wohlmuth von den Stadtwerken Kapfenberg.
Scharfe Kritik der FPÖ
Doch vor allem die FPÖ unter Raphael Pensl übt Kritik: Demnach sehe der Vertrag keine echte Beschäftigungsgarantie vor (nur bis zur Rechtswirksamkeit der Verträge), auch sei ein Verkauf der Gärtnerei-Liegenschaft (wird von der Gemeinde bestätigt) und der Stadtwerkewohnungen vorgesehen (wird von der Gemeinde dementiert).
„Alles in allem entpuppt sich dieser Teilverkauf als Schwindel an Belegschaft und Bevölkerung, geschuldet der jahrelangen Schuldenpolitik der Brucker SPÖ“, teilt Pensl kräftig aus. Bürgermeister Koch wolle „nur ein schnelles Körberlgeld für Wahlzuckerl“.
Großprojekte stehen an
Klar ist: Es stehen große Projekte bevor, etwa der Neubau der Wehranlage mit Wehrkraftwerk und Sanierung der Bestandsanlage und die neuen elektronischen Stromzähler (Smart Meter). „Mit den neuen Mitgesellschaftern wurde für die gemeinsame Weiterentwicklung unseres Unternehmens eine ausgezeichnete Basis geschaffen“, sagt Stadtwerke-Direktor Gschaidbauer.
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