Nach radikalen Ansagen

Deutsch: „Neugründung der SPÖ brauchen wir nicht“

Österreich
04.10.2019 10:30

Der neue SPÖ-Manager Christian Deutsch hält wenig von den radikalen Ansagen mancher Genossen. SJ-Chefin Julia Herr wird nicht befördert, Pamela Rendi-Wagners Berater bleiben.

Es war ein aufsehenerregender Auftritt, den der nun in den Nationalrat einziehende Ex-SPÖ-Geschäftsführer Max Lercher in der „ZIB2“ hingelegt hat (siehe auch Video unten): Er forderte nicht weniger als die „Neugründung“ der SPÖ. Wie so oft in den letzten Monaten kritisierte er seine Partei scharf, die Vorbehalte der Parteijugend an der Beförderung des Wahlkampfleiters Christian Deutsch zum obersten Parteimanager teilt er. „Diese Entscheidung“, so Lercher, „kam zweifelsohne nicht gerade schön zustande.“

Max Lercher (SPÖ) in der „ZiB 2“ (Bild: ORF)
Max Lercher (SPÖ) in der „ZiB 2“

„Vorhandenes Programm mit Leben füllen“
Einer der Adressaten - Neo-Geschäftsführer Deutsch - reagiert darauf eher verhalten: Zwar dürfe man nach dem Wahldebakel „nicht zur Tagesordnung“ übergehen, „eine Neugründung brauchen wir aber nicht“. Viel eher gehe es ihm, wie er zur „Krone“ sagt, darum, „das vorhandene Programm durch tabulose Diskussionen mit Leben zu füllen“.

Er möchte in den kommenden Monaten auch mit Leuten außerhalb der Parteistruktur über Inhaltliches debattieren und Projekte der SPÖ definieren, zudem will er stärker auf soziale Medien setzen und Verbesserungen auf der „organisatorischen Ebene mit den Landesparteien“. Dafür hat Deutsch für kommende Woche die Landesgeschäftsführer zu sich bestellt.

Kursierende Gerüchte, wonach ihm seine Kritikerin und Parteijugend-Chefin Julia Herr zur Seite gestellt wird, widerlegt Deutsch: „Wir haben mit Andrea Brunner eine zweite Geschäftsführerin, ich sehe hier also keinen Änderungsbedarf.“

(Bild: APA, APA/HERBERT NEUBAUER, Kronen Zeitung, krone.at-Grafik)

Im Team von Obfrau Pamela Rendi-Wagner dürfte sich personell vorerst übrigens nicht mehr viel ändern: Sowohl Kommunikationschef Stefan Hirsch als auch der umstrittene Berater Nedeljko Bilalic bleiben.

Klaus Knittelfelder, Kronen Zeitung

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