Sekt und Ovationen

Grüner Vorstand: Zelebrieren geht über sondieren

Österreich
04.10.2019 13:18

In bester Laune sind die Vertreter des Erweiterten Bundesvorstands (EBV) der Grünen am Freitag zusammentroffen, um ihr Comeback bei der Nationalratswahl zu besprechen und bei einem Gläschen Sekt zu feiern. Beschlüsse in Richtung Sondierungen oder gar Regierungsverhandlungen standen noch nicht an, betonte Bundessprecher Werner Kogler. „Wir sind die Grünen und keine One-Man-Show“, so Kogler zu Beginn der Beratungen in der Wiener Urania. Sollte sich die Frage von Regierungsverhandlungen stellen, werde der EBV den Auftrag dazu erteilen.

So weit sei man aber bei Weitem noch nicht. Zuvor werde ÖVP-Chef Sebastian Kurz den Gesprächsauftrag für Sondierungen erteilt bekommen und dann auch die Grünen kontaktieren. Dann werde man das Versprochene einlösen, sich „nicht auf die Flucht begeben“ und die Gespräche „bestreiten im besten Sinn des Wortes“. Auch Wahlkampfleiter Thimo Fiesel betonte: „Wir sind bereit zu ernsthaften Sondierungen“, auch wenn es das Team dafür noch nicht gebe.

Parteichef Kogler hat den Anzug, den er bei seinem Termin bei Bundespräsident Alexander Van der Bellen getragen hatte, wieder gegen das gewohnte aufgekrempelte Hemd und die grüne Sonnenbrille auf dem Kopf getauscht. (Bild: APA/ROLAND SCHLAGER)
Parteichef Kogler hat den Anzug, den er bei seinem Termin bei Bundespräsident Alexander Van der Bellen getragen hatte, wieder gegen das gewohnte aufgekrempelte Hemd und die grüne Sonnenbrille auf dem Kopf getauscht.

Standing Ovations für Kogler
Kogler, der mit ausdauernden Standing Ovations begrüßt wurde, nutzte die Sitzung, um die neue Geschlossenheit der Grünen zu beschwören: „Wir haben gemeinsam verloren und gemeinsam gewonnen.“ Einmal mehr betonte er, dass die Grünen nun eine Bündnispartei seien, die sich in Allianz mit Zivilgesellschaft und NGOs sehe und beim Klimaschutz den „Einstieg in den Umstieg“ schaffen wolle.

Party am Wahlabend: Werner Kogler und Alma Zadic (Bild: APA/ROLAND SCHLAGER)
Party am Wahlabend: Werner Kogler und Alma Zadic

Vorarlberger Grüne verspüren Rückenwind vor Landtagswahl
Im Vordergrund standen bei der Sitzung jene Landesorganisationen, die demnächst Landtagswahlen zu bestreiten haben. Johannes Rauch aus Vorarlberg freute sich über den Rückenwind durch die Nationalratswahl und bekräftigte den Vorsatz, das auf zwei Perioden angesetzte Projekt der Regierungsbeteiligung im Land fortzusetzen. Es gehe um Transformation und den Plan, Klimaschutz mit Wirtschaftlichkeit und sozialer Gerechtigkeit zu vereinen. „Ich habe den Eindruck, wir sind die Einzigen, die diese drei Dinge unter einen Hut bekommen.“

Kogler mit den grünen Spitzenkandidaten in den demnächst wählenden Bundesländern Vorarlberg und Steiermark, Johannes Rauch und Sandra Krautwaschl (Bild: APA/ROLAND SCHLAGER)
Kogler mit den grünen Spitzenkandidaten in den demnächst wählenden Bundesländern Vorarlberg und Steiermark, Johannes Rauch und Sandra Krautwaschl

Steiermark: „Irgendetwas stimmt da nicht“
Auch die Wahl in der Steiermark war Thema, und für Kogler zeigt dieses Bundesland den Unterschied, den es ausmacht, wenn die Grünen nicht mitregieren. Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) vermeide - in Allianz mit einer „aufs Betonieren fixierten SPÖ“ - in „gönnerhafter, fast pfarrerhafter Ruhe“ das Wort Klimaschutz, kritisierte er: „Irgendetwas stimmt da nicht.“ Die steirische Frontfrau Sandra Krautwaschl sprach von einem „Motivationsturbo, der durch die Steiermark fegt“.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt