Ein 20.000-Euro-Vertrag hat ihn und die SPÖ in ein schiefes Licht gerückt. Mit Conny Bischofberger spricht Parteirebell Max Lercher (33) über Intrigen, Porsches und die steirische Schicksalswahl am 24. November.
Graffiti-Wandmalerei in Blautönen, flackerndes Neonlicht und Max Lercher, der in Jeans, weißem Hemd und dunkelblauem Sakko davor Platz genommen hat. Das ist fast ein Gesamtkunstwerk. „Ich hab das Wasser so gern“, begründet er die Wahl der Wiener Urania am Donaukanal als Treffpunkt für unser Interview. „Außerdem hatte ich hier den ersten Termin auf der Wiener Bühne“ - der Steirer war unter Christian Kern SPÖ-Bundesgeschäftsführer. Diese Woche hat eine Intrige - Lercher kassiere 20.000 Euro pro Monat - für Zoff gesorgt. Jemand aus der SPÖ wollte ihm offensichtlich schaden, den Parteirebellen zum Schweigen bringen. Im „Krone“-Interview ist Max Lercher so präzise und unverblümt wie seit eh und je.
„Krone“: Sind Sie heute mit dem Porsche gekommen?
Max Lercher: Nein, mit dem Taxi. - Lacht. - Privat fahre ich einen gebrauchten Audi Q5, 177 PS, Baujahr 2010. Ich kauf meine Autos immer beim Kfzler meines Vertrauens, das ist der Kogler Franz im Bezirk Murau, er ist auch sozialdemokratischer Gemeinderat. Letztlich kommt es aber nicht darauf an, welches Auto ein Politiker fährt, sondern welche Politik er macht.
Heute ist Nationalfeiertag. Was bedeutet Ihnen dieser Tag ganz persönlich und wie werden Sie ihn verbringen?
Für mich ist der 26. Oktober immer ein Anlass, die Entwicklungen im Land zu reflektieren, die Geschichte zu begreifen und darüber nachzudenken, was es für die Zukunft braucht. Ich werde beim Fetzenmarkt der Freiwilligen Feuerwehr St. Peter am Kammersberg, meiner Heimatgemeinde, sein.
Am Mittwoch fand die konstituierende Sitzung des Nationalrats statt. Die SPÖ-Fraktion trug demonstrativ rote Nelken. Wann hatten Sie zuletzt ein rote Nelke angesteckt?
Immer am 1. Mai. Manchmal sind es frische Nelken, manchmal ist es eine Plastiknelke, die ich in meiner Wiener Wohnung an einer Schnur aufgehängt habe. Die rote Nelke symbolisiert für mich den bedingungslosen Einsatz für unsere Werte.
Ihr Platz im Parlament ist zwei Sitze vor Philippa Strache. War es klug von ihr, das Mandat anzunehmen?
Das muss sie wissen, ich möchte das nicht bewerten. Ich hätte das auch nicht gerne, wenn andere Kommentare über mich abgeben, ohne mich zu kennen, also spare ich mir das auch bei Frau Strache. Ich würde mir auch nie anmaßen, eine Frau auf ihren Ehemann zu reduzieren. Meine Mutter, die Postbeamtin in Tamsweg ist, hat gesagt: „Immer zuerst vor der eigenen Haustür kehren!“ Damit bin ich bis heute gut gefahren. Es war übrigens eine meiner ersten politischen Maßnahmen als Jugendfunktionär, gemeinsam mit meiner Mutter gegen die Schließung dieses Postamtes zu kämpfen, das immer guten Umsatz gebracht und die Infrastruktur auch als sozialer Treffpunkt gestärkt hat. Der Kampf um dieses Postamt ist für mich ein Synonym dafür, was Sozialdemokratie bedeuten kann.
Gehören Sie zu jenen, die finden, dass "wilde“ Abgeordnete eh nix bewirken können?
Nein. Jeder, der ein Mandat hat, trägt auch eine Verantwortung, egal ob er „wilder“ Abgeordneter ist oder einer Fraktion angehört. Er sitzt im Auftrag der Wählerinnen und Wähler im Nationalrat. Auch Frau Strache.
Herr Lercher, diese Woche wurde ein 20.000-Euro-Vertrag öffentlich, den die Firma Leykam, deren Geschäftsführer Sie sind, mit der SPÖ hat. Wissen Sie schon, wer der Maulwurf war?
Das weiß ich nicht. Ich verstehe es auch nicht, warum jemand so etwas macht, da muss man vermutlich einen Psychoanalytiker herbeiziehen. Und natürlich hinterlässt so etwas Spuren. Aber in Wahrheit geht es gar nicht um mich, sondern um die Ablenkung von einer viel wichtigeren Debatte, nämlich wie wir die Sozialdemokratie in ein konstruktive Zukunft führen.
Schön und gut. Sie haben ja auch klargestellt, dass Sie persönlich nur 6000 Euro verdient haben. Ist das nicht trotzdem wahnsinnig viel Geld?
Ja, das stimmt. Aber wissen Sie, was mich stolz macht? Wenn ein Steirer am Stammtisch in meiner Heimatgemeinde, wo ich auf Mark und Bein geprüft werde, sagt: „Maxl, das ist wirklich viel Geld, aber du verdienst es, weil ich weiß, was du dafür leistest.“
Was genau war Ihre Leistung?
Das würde ich Ihnen gerne genau sagen, aber es gibt in diesem sechsseitigen Vertrag auch eine Verschwiegenheitsklausel. Ich kann aber garantieren, dass wir auf Punkt und Komma belegen können, diesem Auftrag und auch dieser hohen Summe gerecht zu werden.
Wir?
Wir, das sind mit mir sechs Vollzeitangestellte und ein geringfügig Beschäftigter sowie Netzwerkpartnerinnen und -partner. Allgemein gesprochen beschäftigt sich die Leykam ganz stark mit Kampagnenarbeit, mit Datenmanagement und mit Social Media und Kommunikation im neuen Jahrtausend. Wir haben nichts zu verstecken.
Ihr Gehalt wurde jetzt von 6000 auf 2500 gekürzt. Haben Sie zu viel verdient?
Nein. Ich habe von Anfang an gesagt, falls ich ein Mandat annehmen sollte, will ich dieser Aufgabe auch gerecht werden und dementsprechend haben wir den Vertrag jetzt angepasst.
Was wollte man mit dieser Geschichte erreichen? Einen unbequemen Kritiker zum Schweigen bringen?
Die Intention dahinter war sicher ein Angriff auf mich. Aber Schwamm drüber! Mein Blick richtet sich nach vorne.
Können Sie damit leben, dass Sie vielleicht nie wissen werden, wer der Verräter war?
Ich muss damit leben. Aber wenn es sich doch aufklärt, würde ich mich freuen.
Was möchten Sie dann dem- oder derjenigen sagen?
„Kämpfe das nächste Mal mit offenem Visier!“
Haben Sie die Klage gegen „Österreich“ schon eingebracht ?
Ich hatte dazu viele gute Gespräche mit meinem Rechtsbeistand. Ich klage ja nicht, weil ich eine Mimose bin, sondern weil ich glaube, dass hier eine Unwahrheit verbreitet wurde. Das ist auch nur fair gegenüber allen Journalisten, die gewissenhaft recherchieren, somit ein Beitrag zur politischen und demokratischen Kultur. Am Montag fällt die Entscheidung definitiv, die Wahrscheinlichkeit einer Klage beträgt 98 Prozent. Und sollte mir eine Entschädigung zustehen, dann werde ich diese an „Reporter ohne Grenzen“ spenden.
Haben Sie sich nicht gewundert, dass Frau Rendi-Wagner Sie nicht verteidigt hat, als sie in einem Interview auf die 20.000 Euro angesprochen wurde?
Leider sind einige Dinge passiert, die sicher nicht optimal waren. Aber was bringt es mir, wenn ich böse bin? Ein Ortsparteivorsitzender aus einer Minderheitsgemeinde - kein Parteisoldat, ein sehr junger Mann - hat mich angerufen, als ich auf dem Weg zur Klubsitzung war. Er meinte: „Schaut‘s, dass ihr was zammbringt, und diskutiert nicht mehr.“ Das habe ich als Auftrag gesehen.
Pamela Rendi-Wagner hat als einzige Klubchefin im Parlament mit nur 88 Prozent nicht den vollen Rückhalt ihrer Fraktion. Wird sie als Parteichefin überleben?
88 Prozent sind nach einem solchen Wahlergebnis und den damit verbundenen Turbulenzen ein starkes Votum. Das ist ein klarer Auftrag für sie als Klubobfrau. Wir hatten ein offenes Gespräch, wo die Karten ganz klar auf den Tisch gelegt wurden. Es soll kein weiterer Schaden für die Partei entstehen. Aber wenn etwas richtig ist und es gesagt werden muss, werde ich das auch weiterhin tun. Es wäre auch schwierig, einem Steirer den Mund zu verbieten.
Sie haben es schon angesprochen: Die Sozialdemokratie hat bei den Nationalratswahlen das historisch schlechteste Ergebnis bekommen. Was macht die SPÖ falsch?
Das hat ja nicht gestern begonnen. All jene, die die Probleme an den letzten zwei Jahren festmachen, irren.
Wann hat es denn begonnen?
Ich glaube, es hat begonnen, als wir nicht mehr zugehört haben. Von der SPÖ kriegen viele doch nur mehr den erhobenen Zeigefinger mit, mit dem die Partei den Wählern sagt: „Ihr versteht nicht!“ Aber ich glaube, es ist umgekehrt: Wir sind diejenigen, die nicht mehr verstehen. Sozialdemokratie ist immer ein Auftrag für eine bessere Gesellschaft, in der Wohlstand gerecht verteilt wird. Und die Neuinterpretation dieser historischen Aufgabe, die steht heute - angesichts der Klima und Migrationskrise, angesichts der digitalen Revolution - unmittelbar bevor. Ich hätte gerne, dass die „Krone“-Leserinnen und -Leser, dass mein Vater, der Bus-Chauffeur ist, dass meine Schwester, die im Krankenhaus arbeitet, dass die wieder wissen, wofür wir stehen und brennen. Stattdessen sehen sie dieses unwürdige Schauspiel.
Also was macht sie falsch?
Ich drücke es lieber positiv aus. Wie könnte die SPÖ es wieder richtig machen? Indem sie hinhört, versteht und darauf aufbauend eine Geschichte erzählt, die die Massen mitreißt. Das ist es, was mich seit Jahren treibt und warum ich teilweise auch als Kritiker wahrgenommen werde. Das bin ich aber nicht, weil ich kritisiere nie Personen, das ist nicht mein Stil. Ich kritisiere ein System. Die SPÖ muss die Systemfrage stellen, wenn sie verhindern will, dass die wirklichen Leistungsträger in diesem Land, also die kleinen und mittleren Arbeiter und Angestellten, sie als Feind wahrnehmen und nicht mehr als Freund. Das ist eine Gesamtverantwortung der Partei, da dürfen wir uns auch nicht nur am Spitzenpersonal abputzen.
Mit den Erfahrungen heute: War es richtig, Kurz und die gesamte Regierung abzuwählen? Das hat doch nichts gebracht.
Es hat uns eine Übergangsregierung gebracht, die Stabilität und Professionalität in den Vordergrund gestellt hat.
Aber auch Stillstand, korrekt?
Ja, natürlich auch Stillstand. Aber dieser Stillstand hat auch einen Fokus auf viele neue Bereiche gelegt, die bei einer Parteienregierung so nie aufgekommen wären. Ich glaube aber, man hätte klarer begründen müssen, warum Sebastian Kurz unser Vertrauen nicht mehr genossen hat. Meiner Meinung nach wäre er als stärkste Kraft in dieser Phase gefordert gewesen, eine stabile Mehrheit im Parlament zu suchen. Letztlich wurde er aber nicht abgewählt, weil er nicht mit uns geredet hat, sondern weil er eine Politik betrieben hat, die diametral gegen die Interessen unserer Wählerinnen und Wähler geht. Und da hätte es eben einen Vertrauensbeweis gebraucht.
Was hätte das sein können?
Er hätte zum Beispiel sagen können: „Liebe Sozialdemokratie, im Sinne der Stabilität bin ich bereit, mit euch noch einmal über die 60-Stunden-Woche zu sprechen.“
Ich habe in Ihrer Biografie ein paar Parallelen zu Sebastian Kurz gefunden. Erstens haben sie dasselbe Alter und zweitens sind Sie so wie er bei der Jungen ÖVP in Ihrer Partei auch als Jugendsprecher bekannt geworden. Sehen Sie auch Parallelen?
Ganz massiv den Bartwuchs! - Greift sich an den Bart, den er schon länger trägt, als er bei der SPÖ ist, und lacht herzhaft. - Nein, Scherz beiseite, ich finde ja ein plumpes Hinhauen auf einen so erfolgreichen Politiker wie Sebastian Kurz fehl am Platz. Eine tatsächliche Parallele zwischen uns ist, dass wir beide getrieben sind von Veränderung. Nur in seiner Veränderungsgeschichte geht mir ganz massiv das Thema Gerechtigkeit ab.
Die SPÖ und die NEOS sind bei den Sondierungsgesprächen mit Sebastian Kurz ausgestiegen. Verstehen Sie, dass man der SPÖ nicht wirklich abnimmt, dass sie regieren möchte?
Warum?
Allein die Chemie zwischen Rendi-Wagner und Kurz ist ja sichtbar schlecht.
Aber Chemie alleine ist nicht immer der entscheidende Faktor. Ich halte Türkis-Rot theoretisch für denkbar, leite aber aus dem schlechtesten Wahlergebnis in der Zweiten Republik nicht den großen Regierungsauftrag ab. Aus demokratischer Gepflogenheit dürfen wir uns aber einem Gespräch nicht entziehen.
Auf einer Skala von 1 bis 10, wie wahrscheinlich ist Türkis-Rot?
Zum jetzigen Zeitpunkt, an dem die Gespräche in die Länge gezogen werden und die Wahrscheinlichkeit mit der FPÖ zu verhandeln immer höher wird: 2.
Stimmen Sie denen zu, die sagen, dass es in der SPÖ eine Schattenführung neben Frau Rendi-Wagner gibt, mit Ludwig und Bures an der Spitze?
Ich glaube, diese Diskussion ist unglaublich überbewertet und interessiert in Wahrheit die Wählerinnen und Wähler und auch die ganzen ehrenamtlichen Mitglieder in unserer Partei nicht. Die wollen nicht, dass wir über irgendwelche Seilschaften reden, sondern über eine Vision für die Zukunft.
In der Steiermark wird in 29 Tagen gewählt. Die SPÖ liegt laut letzten Umfragen nach ÖVP und FPÖ abgeschlagen auf Platz 3. Wird ein Minus vor dem Ergebnis stehen?
Irgendjemand hat einmal gesagt: „Glaube nie einer Umfrage, die du nicht selbst gefälscht hast.“ - Lacht wieder. - Der Michael Schickhofer (steirischer SPÖ-Obmann, Anm.) ist ein junger, dynamischer Kandidat, der Ideen und Visionen für das Land hat. Und deswegen werde ich mit ihm gemeinsam bis zum letzten Tag kämpfen.
Schon, aber mit welchem Ziel?
An den dritten Platz glaube ich nicht. Aber der erste Platz ist natürlich eine Herausforderung.
Ist es nicht eher ein unerreichbares Ziel?
Ich sage trotzdem, es ist eine Herausforderung. Wir haben als Sozialdemokratie natürlich einen riesigen Glaubwürdigkeits- und Vertrauensverlust. Mir ist von mehreren Seiten erzählt worden: „Max, stell dir vor, dir wurde bei der Nationalratswahl die Vorzugsstimme gegeben, aber angekreuzt war die ÖVP.“ Das zeigt, dass sich viele Wählerinnen und Wähler, die sich jetzt gegen uns entschieden haben, nach einer Sozialdemokratie sehnen, die wieder kämpft und authentisch ist. Die Frage muss immer sein: Wie können wir das Leben der Alleinerzieherin, des Maurers, der Krankenschwester, ganz konkret in zehn bis 15 Jahren verbessern? Die steirische SPÖ versucht hier mit ganz konkreten Konzepten zu punkten.
Könnte die steirische Wahl am 24. November auch eine Schicksalswahl für die SPÖ sein?
Ach, ich glaube, jede Wahl ist eine Schicksalswahl.
Wird das unwürdige Schauspiel, wie Sie es genannt haben, der steirischen SPÖ am 24. November schaden?
Also Rückenwind löst das nicht aus. Ich wünsche mir natürlich ein Plus. Ich bin da zuversichtlich. Schließlich haben ja auch schon Skispringer ohne Aufwind gewonnen. Nur mit guter Technik und ein bisschen Glück.
Sie werden ja längst als Führungsalternative gehandelt. Wären Sie bereit, Verantwortung zu übernehmen?
Ich habe schon Verantwortung übernommen. Und das, was mich treibt, sind ja nie Posten. Mich treibt die Ausrichtung, mich treibt, Politik zu machen für die, die länger nicht mehr gehört wurden, für die vielen Leistungsträgerinnen und Leistungsträger des Alltags. Mich treibt die Vision von einer Sozialdemokratie, die die richtigen Antworten für die Zukunft hat.
Sollte Pamela Rendi-Wagner abgelöst werden, würden Sie als Alternativkandidat zu Doris Bures zur Verfügung stehen?
Das ist „Hätti-Wari-Tati“. Selbst wenn man sagen sollte: „Der Lercher soll es machen!“ und die Struktur bliebe bestehen, würde es gar nichts lösen.
Sie werden sehr oft als Rebell bezeichnet. Sehen Sie sich als Robin Hood?
Ich finde nicht, dass Rebell mich als Ganzes beschreibt. Ein Rebell ist immer dagegen. Das bin ich nicht. Auch Robin Hood war eher ein Kämpfer für die Gerechtigkeit.
Beschreibt Sie das besser?
Das klingt so angeberisch. Ich sehe mich eigentlich als Stimme für die ganz normalen Leute.
Christian Kern hat die Rolex von Che Guevara getwittert. War das gescheit?
Das muss der Christian wissen.
Statussymbole verfolgen ja die SPÖ - Stichwort Drozda und Dornauer. Sind Sie dafür auch anfällig?
Nein, ich bin ein sehr bescheidener Mensch. Ich besitze keine Rolex, ich trage überhaupt keine Uhr. Ich bin auch Drozda und Dornauer ihre Porsches nicht neidig. Ich verurteile niemanden für seine Statussymbole. Ich frage mich eher, warum es solche Neiddebatten darüber und über unsere Gehälter gibt.
Vielleicht, weil sie sehr hoch sind?
Ein Politikergehalt wird so gesehen immer zu viel sein. Deshalb zahle ich von meinem Nationalratsgehalt 15 Prozent Brutto in den Solidaritätsfond der Steiermark. Das haben wir für alle steirischen Mandatarinnen und Mandatare eingeführt. Ich wäre auch auf Bundesebene für die Wiederbelebung des Viktor-Adler-Fonds.
Was ist Ihr kleiner Luxus?
Fischen! Vor allem Forellen, die ich auch gerne selbst zubereite. In meiner Kindheit habe ich die Forellen, die sich unter den Steinen des Katschbachs versteckt haben, mit der bloßen Hand gefangen.
Was wollten Sie als Kind werden?
Zoologe. Ich hatte einen sehr romantischen Blick auf diesen Beruf, wollte gegen das Artensterben kämpfen. Meine Fachbereichsarbeit habe ich über das Aussterben des Schneeleoparden geschrieben. Meine Mutter war ganz entsetzt, als ich ihr eröffnet habe, doch Politiker zu werden. Am Schalter in der Post hat sie eine Kundin angejammert: „Stell dir vor, mein Bua will Politiker werden. Und wir haben immer geglaubt, er studiert Zoologie.“ Da hat die Frau zu ihr gesagt: „Is ja wurscht, es san dort und da die gleichen Affen.“
Zur Person: Maximilian Lerchers Vater ist Busfahrer
Geboren am 24. September 1986 in Judenburg, aufgewachsen in Sankt Peter am Kammersberg. Der Vater ist Busfahrer, die Mutter arbeitet bei der Post. Max, der eine fünf Jahre jüngere Schwester hat, wollte eigentlich Zoologe werden. Stattdessen studiert er Politikwissenschaften und tritt bereits mit 19 in die SPÖ ein. 2010 wird er jüngster Abgeordneter in der Geschichte des steiermärkischen Landtags. Von Dezember 2017 bis September 2018 ist er - unter dem damaligen Bundeskanzler Christian Kern - Bundesgeschäftsführer der SPÖ. Im Hauptberuf ist der Nationalratsabgeordnete Geschäftsführer der Leykam Medien AG in Graz und Wien.
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