Extreme Bedingungen
Tausende fliehen vor drohendem Feuer in Australien
In Australien verlassen Tausende Touristen und Einwohner große Teile des Staates Victoria. Die australischen Behörden hatten wegen der Gefahr weiterer Buschbrände Anrainer und Urlauber zur sofortigen Evakuierung der Region aufgrund der extremen Wetterbedingungen aufgerufen.
Für Montag seien Temperaturen von mehr als 40 Grad Celsius, starke Winde aus wechselnden Richtungen und Gewitter zu erwarten, teilte die Katastrophenschutzbehörde am Sonntag mit. Dadurch erhöhe sich die Brandgefahr in sieben der neun Bezirke des Bundesstaates extrem und bedrohe den Princes Highway, eine Hauptverkehrsader in der Region. „Heute wird eine Herausforderung für die Rettungsdienste und die Gemeinschaft sein“, sagte der Leiter der Behörde, Andrew Crisp, am Montag.
30.000 Bewohner und Touristen mussten gehen
Rund 30.000 Bewohner und Urlauber waren daher aufgefordert, spätestens bis Montagfrüh die Region östlich der Stadt Bairnsdale zu räumen - ein Gebiet halb so groß wie Belgien. Bairnsdale liegt rund 280 Kilometer östlich der Millionenmetropole Melbourne.
Ein jährliches Musik-Festival, das in der betroffenen Gegend rund um den Ort Lorne an der Great Ocean Road über den Jahreswechsel stattfinden sollte, wurde Sonntagfrüh abgesagt. Rund 9000 Besucher hielten sich bereits auf dem Gelände auf und mussten abreisen.
Riesen-Feuerwerk zu Silvester trotz Bränden
Auch im Staat New South Wales werde für Silvester mit extrem hohen Temperaturen und einer steigenden Brandgefahr gerechnet. Wie australische Medien berichten, will die Metropole Sydney ungeachtet der seit Wochen wütenden Buschbrände den Jahreswechsel auch in diesem Jahr mit dem traditionellen Riesen-Feuerwerk feiern. Die Stadtverwaltung der Hauptstadt des Bundesstaates New South Wales setzte sich über eine Petition mit 260.000 Unterschriften hinweg, die sich gegen das Spektakel aussprach und die Finanzmittel für das Feuerwerk stattdessen zur Bekämpfung der Brände einsetzen wollte.
Freiwillige Feuerwehrleute sollen entschädigt werden
Unter dem politischen Druck erklärte die Regierung, sie werde die freiwilligen Feuerwehrleute für Einkommensverluste entschädigen, da die diesjährige Buschfeuersaison so arbeitsintensiv sei. Premierminister Scott Morrison sagte, dass Zahlungen von bis zu 6000 Australischen Dollar (4186 Euro) für Berechtigte zur Verfügung stehen würden, die mehr als zehn Tage im Einsatz verbracht hätten.
Die Buschfeuer wüten seit September in fünf Staaten Australiens. Bisher wurden mehr als vier Millionen Hektar Land zerstört. Acht Menschen kamen im Zusammenhang mit den Bränden ums Leben.
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