Apokalyptische Szenen

Feuertornado wirbelt Löschwagen hoch: Fahrer tot!

Ausland
31.12.2019 06:08

Die Buschbrände im Südosten Australiens nehmen immer dramatischere Ausmaße an und haben inzwischen mindestens zwölf Menschen das Leben gekostet. Am Montag starb ein Feuerwehrmann in einem Feuertornado, zudem meldeten die Behörden fünf Menschen als vermisst. Im Bundesstaat Victoria flüchteten Tausende Urlauber an einen Strand, um Schutz vor dem herannahenden Flammenmeer zu suchen.

Schon seit Oktober wüten die Buschbrände in Australien, doch so extrem wie jetzt schien die Lage noch nie. Allein im Bundesstaat New South Wales ist mittlerweile eine Fläche der Größe Belgiens abgebrannt, fast 1000 Häuser wurden zerstört. Und ein Ende des Infernos ist nicht in Sicht - im Gegenteil: Für Dienstag wurden weitere Temperatursteigerungen bis weit über 40 Grad hinaus und Unwetter mit starken Windböen erwartet, die die Brände weiter anfachen könnten.

(Bild: AFP)

Löschfahrzeug wurde in die Luft gerissen
Der Fall des am Montag umgekommenen Feuerwehrmanns verdeutlicht die Zerstörungskraft der Flammen: Sein zwölf Tonnen schweres Löschfahrzeug wurde durch einen vom Feuer ausgelösten Tornado in die Höhe gerissen und krachte mit dem Dach voran zu Boden. Der 28-Jährige starb, zwei seiner Kollegen kamen mit Verbrennungen und anderen Verletzungen ins Krankenhaus. Auch ein kleinerer Einsatzwagen wurde von der Wucht der angefachten Winde durch die Luft gewirbelt und aufs Dach geschleudert. Dabei wurde ein weiterer Feuerwehrmann schwer verletzt. Der regionale Feuerwehrchef Shane Fitzsimmons nannte die Lage angesichts des außer Kontrolle geratenen Buschfeuers auf halber Strecke zwischen Sydney und Melbourne „wahrlich schrecklich“.

Ein Feuertornado wütete vergangenes Jahr auch im US-Bundesstaat Kalifornien. (Bild: AFP (Symbolfoto))
Ein Feuertornado wütete vergangenes Jahr auch im US-Bundesstaat Kalifornien.
(Bild: AFP)

Fluchtwege über Straßen abgeschnitten
In der rund 500 Kilometer östlich von Melbourne gelegenen Küstenstadt Mallacoota wurden rund 4000 Urlauber von den Behörden angewiesen, sich aus Sicherheitsgründen ans Meer zu begeben. Da die meisten Fluchtwege über Straßen abgeschnitten waren, versammelten sich viele von ihnen am Strand. Selbst bis dorthin trug der Wind die Aschefetzen und Glutspäne der ringsum lodernden Feuer. Der Himmel über Mallacoota sei „pechschwarz, und es ist sehr beängstigend“, sagte Andrew Crisp vom Zivilschutz Victoria.

Symbolfoto (Bild: AP)
Symbolfoto

„Es ist immer noch eine dynamische und gefährliche Situation“, fügte Crisp im Hinblick auf die Gesamtlage im Nordosten Victorias hinzu. Premierminister Scott Morrison sagte dem Bundesstaat die Unterstützung des Militärs zu, nachdem Victorias Regierung Hubschrauber und Marineschiffe angefordert hatte, um Menschen in Notlage zu versorgen und in Sicherheit zu bringen.

Spendenaktion zu Silvester
Angesichts der katastrophalen Lage ist vielen Australiern die Lust auf spektakuläre Silvesterfeiern völlig vergangen. Während des traditionellen Feuerwerks im Hafen von Sydney, zu dem eine Million Besucher in der Küstenmetropole erwartet werden, will das Rote Kreuz Geld sammeln für die erschöpften Rettungskräfte und jene Menschen, denen die Flammen fast alles genommen haben.

Ein Koala lässt sich von einem Feuerwehrmann Wasser einflößen. (Bild: AP)
Ein Koala lässt sich von einem Feuerwehrmann Wasser einflößen.

Petition gegen Feuerwerk in Sydney
Hunderttausende Unterzeichner einer Petition bemühten sich bis zuletzt um eine Absage der Pyro-Show, für die eine Sondergenehmigung der Feuerwehr eingeholt werden musste. Der Touristenandrang zum Jahreswechsel beschert der Stadt alljährlich Einnahmen von umgerechnet rund 80 Millionen Euro.

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