Vor „Krone“-Gipfel

Tiertransporte: „Österreich muss Vorreiter werden“

Tierecke
24.02.2020 06:00

„Die SPÖ fordert das Verbot von Lebendtiertransporten in Drittstaaten!“ - Mit dieser klaren Ansage geht Pamela Rendi-Wagner in den „Krone“-Gipfel, der diese Woche stattfindet, und bringt Anträge in den Nationalrat ein. Unsere Leser haben eine Forderung: „Österreich muss gegen diese Praxis Vorreiter werden!“

14.923 grenzüberschreitende Tiertransporte hatten 2017 ihren Ursprung in Österreich - 26 Millionen Tiere wurden dabei oft über Zigtausende Kilometer herumgekarrt. „Ein System, das man nur pervers nennen kann“, sagen viele.

Zusammengepfercht, hungrig, auf dem Weg in den Tod - Blicke, die einem das Herz zerreißen (Bild: Animals International )
Zusammengepfercht, hungrig, auf dem Weg in den Tod - Blicke, die einem das Herz zerreißen

Der grüne Minister Rudolf Anschober hat bereits angekündigt, diese Zahl dramatisch reduziert sehen zu wollen, auf Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) liegen riesige Hoffnungen, und SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner lässt gar keinen Zweifel an ihrer Gangart: Ihre Partei bringt am 27. Februar ihr Tierschutzpaket mit einigen Anträgen im Nationalrat ein.

Mehr Kontrollen von Tiertransporten gefordert
Die Forderung: Tiertransporte nur noch zum nächstgelegenen Schlachthof oder über eine einzige EU-Mitgliedsstaatsgrenze sowie ein Verbot von Lebendtiertransporten in Drittstaaten. Außerdem fordert die SPÖ mehr Kontrollen von Tiertransporten.

Die „Krone“ fordert Lösungen der Politik wegen der Horrortransporte von Tieren. (Bild: VGT)
Die „Krone“ fordert Lösungen der Politik wegen der Horrortransporte von Tieren.

Denn dort scheint es auch zu kranken: Im von Tierschutzaktivisten aufgedeckten Report sind nicht von der Muttermilch entwöhnte Kälber - die in Österreich geboren und im Libanon geschlachtet wurden - 21 Stunden lang ohne Versorgung nach Spanien unterwegs. Denn der Lastwagen hat keine geeigneten Tränken für sie. „Die Kälber haben gebrüllt vor Hunger und Durst“, so Tobias Giesinger vom Verein gegen Tierfabriken. Laut Tierschutzverordnung müssen die Tiere nach neun Stunden versorgt werden. Wobei schon das allein grausam ist.

Jetzt hoffen alle auf den „Krone“-Gipfel und dass das Thema danach auf EU-Ebene kommt: „Österreich soll eine Vorreiterrolle übernehmen!“ Und: Mag sein, dass es viele wirtschaftliche Gründe für solche Transporte gibt. Aber einer dagegen hebelt sie alle aus. Und der lautet: Menschlichkeit.

Maggie Entenfellner, Christa Blümel, Kronen Zeitung

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