Eines der Kinder jenes Paares aus Wien, das bereits positiv auf das Coronavirus getestet worden waren, zählt ebenfalls zu den Infizierten. Der Test des Buben, der im niederösterreichischen Hollabrunn die Schule besucht, fiel ebenfalls positiv aus, wie es am Freitagnachmittag hieß. Umgehend wurden Maßnahmen eingeleitet, über vier Lehrer und 23 Schüler wurde die häusliche Quarantäne verhängt. Damit gibt es in Österreich mittlerweile sechs bestätigte Fälle des Coronavirus - zwei in Tirol, vier in Wien und einer in der Steiermark.
Bei dem Jugendlichen, der in Niederösterreich zur Schule geht, handelt es sich um eines der zwei Kinder jenes Paares, das bereits am Donnerstag als mit dem Coronavirus infiziert galt. Dass auch die Mutter infiziert ist, war bereits am Donnerstag bekannt geworden - bei ihr handelt es sich um die Ehefrau eines bereits zuvor bestätigten Infizierten, der sich - entgegen vorheriger Angaben - alleine in einer vom Virus betroffenen Region in Italien aufgehalten hatte.
Tochter des Paares nicht infiziert
Auch die beiden Kinder des Paares wiesen Krankheitssymptome auf und wurden deshalb auf SARS-CoV-2 getestet. Während der Test des Buben - das Alter der beiden Kinder wurde nicht genannt - positiv ausfiel, ist die Tochter jedoch nicht infiziert, wie es aus dem Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) hieß. Die gesamte Familie befinde sich derzeit im Kaiser-Franz-Josef-Spital, hieß es weiter. Die Eltern würden an einer leichten Lungenentzündung leiden und wurden deshalb stationär aufgenommen. Da der Bub - wie erwähnt - im niederösterreichischen Hollabrunn die Schule besucht, wurden die Behörden dort bereits informiert.
„Maßnahmen zur häuslichen Quarantäne“
Umgehend seien seitens der Behörde „Maßnahmen zur häuslichen Quarantäne“ eingeleitet worden, wie die zuständige Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig via Aussendung informierte. Vier Lehrkräfte sowie 23 Schüler der Geburtsjahrgänge 2003 bis 2005 seien betroffen. Die Betroffenen dürfen die Wohnung nun vorerst nicht mehr verlassen, sollten sie Symptome der Krankheit entwickeln, ist unverzüglich die Bezirkshauptmannschaft zu verständigen. Diese Maßnahmen bleiben bis zum 11. März aufrecht.
„Wichtig, dass wir zentrale Vorgaben des Bundes exakt einhalten“
„Der NÖ Sanitätsstab tagt ständig, um alle umfassenden Vorkehrungen zu treffen. Ich bin überzeugt, dass wir vonseiten der Landeskliniken für etwaige Krankheitsfälle bestens vorbereitet sind. Bisher wurden 200 Verdachtsfälle getestet, die alle negativ waren. Für mich ist es wichtig, dass wir die zentralen Vorgaben des Bundes exakt einhalten“, betont Landeshauptmann-Stellvertreter Stephan Pernkopf.
Sechs bestätigte Fälle in Österreich
Damit gibt es laut aktuellem Stand mittlerweile sechs bestätigte Coronavirusfälle in Österreich. Neben der Familie ist auch ein 72 Jahre alter Mann in Wien erkrankt, dessen Erkrankungen jedoch weit schwerer verläuft. Bei ihm handelt es sich offenbar um einen renommierten Anwalt. Dass der Pensionist in der Kanzlei womöglich weitere Mitarbeiter angesteckt haben könnte, wird nach menschlichem Ermessen allerdings ausgeschlossen.
Kontakte des Anwalts in seine Kanzlei würden schon längere Zeit zurückliegen, erklärte dazu ein Sprecher des Wiener Gesundheitsstadtrats Peter Hacker. Ansteckungsgefahr für Mitarbeiter war unter Berücksichtigung der Inkubationszeit nicht gegeben, weshalb es als nicht erforderlich betrachtet wird, im beruflichen Umfeld des Erkrankten Tests auf das Coronavirus durchzuführen, wie es hieß.
Pärchen aus Tirol wird weiter getestet
Jenen beiden Infizierten in Tirol - ein Pärchen aus Italien - gehe es unverändert gut, so der Sprecher der tirol kliniken, Johannes Schwamberger, am Freitag. „Sie zeigen kaum Symptome“, berichtete er. Dennoch sollen sie noch über das Wochenende in der Klinik bleiben. Das Paar werde weiter getestet. „Sobald die Viruslast bei null ist, dürfen sie gehen“, fügte Schwamberger hinzu.
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