„Pokerkönig“ Peter Zanoni hat den Kampf gegen die Finanzbehörden verloren und gibt auf: „Mit großen Bedauern sehe ich mich veranlasst, bekannt zu geben, dass ich mit dem heutigen Tage die Concord Card Casinos endgültig schließen muss“, schrieb er am Montag seinen Mitarbeitern. Am Dienstagvormittag werde der Insolvenzantrag eingereicht, so Zanoni, der seine Auseinandersetzung mit den Steuerbehörden als Kampf „David gegen Goliath“ sieht.
Den Ausgang einer noch beim Verfassungsgerichtshof (VfGH) anhängigen Beschwerde, über die im Februar hätte entschieden werden sollen, könne er nicht mehr abwarten, sagte Zanoni. Über die Jahre hätten sich Steuerschulden von rund 600 Millionen Euro angesammelt, „nicht einmal der liebe Gott kann das bezahlen“. Auch am Europäischen Gerichtshof ist noch ein Verfahren anhängig.
Am 31. Jänner hat Pokercasino-Betreiber Peter Zanoni, dessen Pokerlizenz Ende 2019 ausgelaufen ist, den Betrieb seiner österreichweit zwölf Concord Card Casinos „freiwillig geschlossen“. Knapp zwei Wochen später, am 13. Februar, kündigte der 65-Jährige dann an, sieben davon am Valentinstag wieder zu öffnen.
Seit Gründung im Clinch mit den Behörden
Aufgrund einer Übergangsfrist galt Zanonis alte Konzession bis Ende 2019. Der Gesetzgeber hatte ursprünglich vor, im Glücksspielgesetz eine eigene Pokerlizenz auszuschreiben, diese Pläne wurden aber wieder fallengelassen. Seit Eröffnung des ersten Pokercasinos im Jahr 1993 liegt Zanoni mit den Steuerbehörden im Clinch. Zahlreiche Verfahren am Verwaltungs- und Verfassungsgerichtshof folgten.
Finanz mit Forderungen in Millionenhöhe
Abgabenforderungen der Finanzbehörden in dreistelliger Millionenhöhe führten im Frühjahr 2019 schon zur Insolvenz von mehreren Firmen aus dem Glücksspielreich von Zanoni. Als Betreiber der Concord Card Casinos trat die Casino Equipment Vermietungs GmbH auf. Zuletzt hat der Pokercasino-Betreiber mit Tischgeld und Gastronomie nach eigenen Angaben mit 600 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 30 Millionen Euro jährlich erzielt.
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