Keine Amtsmüdigkeit

Neuerlicher Wahlsieg: Schützenhöfer unantastbar

Steiermark
30.06.2020 08:30

Ein Tag zwischen Jubel- und Katerstimmung: In den Parteizentralen wurden am Montag die Ergebnisse der steirischen Gemeindertswahlen analysiert. Wer warum gewonnen oder verloren hat - und was das für ÖVP, SPÖ, FPÖ und Grüne bedeutet.

ÖVP: 177 absolute Mehrheiten, Zugewinne in 190 der 285 Kommunen, 47,2 Prozent Stimmenanteil: Dass die Volkspartei ihr zweitbestes Ergebnis aller Zeiten einfuhr, ist nicht nur der Bürgernähe ihrer Ortschefs geschuldet, sondern auch ein Verdienst von Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer. Haderte er lange damit, noch einmal bei einer Landtagswahl anzutreten, führt an ihm nun definitiv kein Weg mehr vorbei.

Die Rolle des hemdsärmeligen Landesvaters mit der gehörigen Portion Selbstironie ist ihm wie auf den Leib geschneidert; ein Nachfolger wird es schwer haben, in seine Fußstapfen zu treten. Wann wird der gestärkte Schützenhöfer in Pension gehen? In einem „Steirerkrone“-Interview ließ er kürzlich keine gesteigerte Lust erkennen, vorzeitig an einen Kronprinzen oder eine Kronprinzessin zu übergeben. Tenor: „Auf rauer See verlässt ein Kapitän niemals sein Schiff!“

(Bild: Krone Kreativ)

SPÖ: Der Abwärtstrend für die steirische Sozialdemokratie ist gestoppt, auch wenn die Zugewinne mit 0,3 Prozentpunkten (auf 31,9 Prozent) bescheiden ausfielen. Immerhin erreichte sie in 66 Gemeinden die „Absolute“, das sind fünf mehr als vor fünf Jahren.

(Bild: Sepp Pail)

Ein Wermutstropfen für Parteichef Anton Lang ist allerdings, dass seine Partei aus dem katastrophalen Ergebnis der Freiheitlichen nicht mehr Kapital schlagen konnte. So sind viele Arbeiter zur ÖVP gegangen - oder erst gar nicht zur Wahl.

FPÖ: Die einst „blaue Mark“ ist wieder schwarz - zum Leidwesen der FPÖ, deren jahrelange Aufbauarbeit durch Ibiza und Straches Spesenaffäre zerstört wurde. Wer Spesenritter in seinen Reihen hat, spricht nicht mehr die Sprache des „kleinen Mannes“. Doch nicht nur bundespolitische Einflüsse sind am Minus von 5,7 Prozentpunkten schuld, sondern auch offensichtlich falsche Themensetzungen von Obmann Mario Kunasek. In Krisenzeiten schart sich die Bevölkerung um die Regierenden - und hört nicht gerne Corona-Parolen wie „Gebt uns unsere Freiheit zurück!“

Mario Kunasek, FPÖ (Bild: Sepp Pail)
Mario Kunasek, FPÖ

Grüne: Trotz der Regierungsbeteiligung im Bund schaffen es die Grünen kaum, in Gemeinden außerhalb von Graz Fuß zu fassen. Ihnen fehlen Netzwerke und Personal, zudem haben sie gegen die schwarz-rote Übermacht kaum Chancen.

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