Erneut heftige Unwetter sind am Mittwoch über weite Teile Österreichs gezogen: Starkregen und Hagel richteten schwere Schäden an. Es kam auch zu Hangrutschen. Besonders betroffen waren diesmal die Steiermark, Kärnten und Tirol. Bis zum späten Mittwochabend standen alleine in der Steiermark fast 150 Feuerwehren mit 1300 Kräften im Einsatz. Haushalte waren ohne Strom, Straßen wurden überschwemmt, Keller standen unter Wasser.
Erst am Montag hatten schwere Gewitter für große Schäden, besonders im Raum Gleisdorf gesorgt. Das Dach des Turnsaals der Volksschule Flöcking wurde abgedeckt, in der Landwirtschaft entstand ein Schaden von acht Millionen Euro.
Stall stand unter Wasser
Am Mittwoch stand zunächst die Obersteiermark im Fokus. In Ranten (Bezirk Murau) etwa kam es zu einer Hangrutschung am Hof der Familie Bischof, zudem stand der Stall unter Wasser. Der Rantenbach trat sogar über die Ufer. Im gesamten Bezirk Murau und in der Bezirkshauptstadt selbst war ein Großaufgebot der örtlichen Feuerwehren gefordert, 30 Einsätze mussten abgearbeitet werden. Es kam zu Überschwemmungen und Vermurungen.
Bundesligaspiel in Hartberg verschoben
Das für Mittwochabend angesetzte Fußball-Bundesliga-Match zwischen dem TSV Hartberg und dem Wolfsberger AC musste wegen Gewitter und Dauerregen abgesagt werden. Das Spiel soll am Donnerstagabend (18.30 Uhr) nachgetragen werden. Die Wetterprognose ist jedoch erneut extrem schlecht.
Auch in der Landeshauptstadt Graz gab es am Mittwochabend Starkregen und heftige Gewitter. Die Berufsfeuerwehr musste zu zahlreichen Einsätzen in Graz ausrücken. So trat etwa der Thalerbach über die Ufer und ein unbesetztes Auto drohte in die Wassermassen zu stürzen. Ein „Hotspot“ ist laut Landesfeuerwehrverband der Großraum Thal, Hitzendorf, Steinberg-Rohrbach bzw. Berndorf (Bezirk Graz-Umgebung), wo von den dort eingesetzten Feuerwehren über 100 Einsatzstellen abzuarbeiten sind.
Die West-, Ost- und Südoststeiermark blieben ebenso wenig verschont. So schlug in Mettersdorf am Saßbach ein Blitz in ein Wirtschaftsgebäude ein, das Dach wurde beschädigt. Obwohl trockenes Heu im Dachboden gelagert wurde, brach zum Glück kein Brand aus.
Mehr als 65 Trafostationen der Energie Steiermark waren Mittwochabend aufgrund der Unwetter in der Umgebung von Graz, Gleisdorf und Weiz ausgefallen. Rund 3500 Haushalte waren ohne Strom. Auch am Donnerstag sind schwere Unwetter zu erwarten.
Tirol: „Überschwemmung, die wir so noch nie gehabt haben“
Große Regenmengen und auch Hagelschauer sorgten in Tirol für Probleme. Laut einer Meldung des ORF waren alleine im Gebiet Absam/Mils standen 50 Feuerwehren im Einsatz. In Kirchdorf trat ein Bach über die Ufer. In Bicheln wurde eine Fußgängerbrücke von den Fluten weggerissen. „Das war eine Überschwemmung, die wir so noch nie gehabt haben“, erklärte Bezirksfeuerwehrkommandant Karl Moisburger gegenüber dem ORF. Am Hahntennjoch ginge eine Mure ab.
Dutzende Feuerwehren mussten in Kärnten wegen entwurzelter Bäume, überfluteter Keller und abgedeckter Gebäude ausrücken. In Obervellach brannte nach einem Blitzschlag ein Dachstuhl. Die Ausläufer der Unwetter erfassten auch Wien und Niederösterreich. Dort goss es ebenfalls aus Kübeln.
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