Das Wohnzimmertesten ist ein Vorhaben, das die SPÖ gerne früher als später realisiert haben möchte - nun hat die Partei im Nationalrat einen entsprechenden Entschließungsantrag eingebracht, der nach Informationen der „Krone“ vom Mittwochnachmittag auch von der Regierung unterstützt wird. So sollen Besitzer einer E-Card eine unbestimmte Anzahl - zuvor war die Rede von zehn - Antigentests pro Monat kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen, damit sie sich zu Hause regelmäßig auf eine Infektion mit dem Coronavirus testen können.
„Testen ist ein Schlüssel in der Pandemiebekämpfung“, so SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner, die in der Krise nun auf mehr Eigenverantwortung setzt und ebenjene auch fordert. „Das muss der neue Weg sein.“ Die Corona-Tests, die es zur Eigenanwendung ja bereits gebe, müssten nun von der Regierung beschafft und kostenlos und so breitflächig wie möglich über die Apotheken den Menschen angeboten werden. „Sie müssen zu den Menschen nach Hause ins Wohnzimmer“, fordert die Parteichefin.
Kostenloser Bezug über Apotheken
Die Regierung sei aufgefordert, „allen E-Card-BesitzerInnen mindestens zehn Antigen-Selbsttests pro Monat kostenlos zur Verfügung zu stellen“, der Bezug der Tests solle über die öffentlichen Apotheken erfolgen, hieß es im Entschließungsantrag ursprünglich. Darauf hat man sich im Wesentlichen geeinigt, statt zehn Tests wird jedoch nun eine nicht näher definierte Zahl an Schnelltests zur Verfügung gestellt.
Die Testung könnte entweder eine Selbstabnahme im vorderen Nasenbereich sein - wie sie nun auch von Schülern durchgeführt wird - oder als ebenfalls ohne Probleme selbst zu machender Spucktest. Die Qualität und Sicherheit dieser Tests sei „selbstverständlich“ sicherzustellen.
Bereits Mitte Dezember hatte Rendi-Wagner kostenlose Heimtests als „wesentlichen Schlüssel“ in der Pandemie-Bekämpfung bezeichnet. Durch die regelmäßigen Testungen könne man „das Virus stark ausbremsen“, ist sich die SPÖ-Chefin sicher.
Rendi-Wagner: Wohnzimmertests sollen Virus "stark ausbremsen"
Durch die gratis Wohnzimmertests soll ein „breiter, regelmäßiger und niederschwelliger“ Zugang der Bevölkerung zum Testen ermöglicht werden. Denn im Gegensatz zu den PCR-Tests und jenen Antigentests, die etwa bei den Massentestungen im Einsatz sind, braucht man bei den Spuck- und Nasenvorderraumtests kein medizinisches Personal. Etwaige Details zu Kontrollen oder Gültigkeit dieser Testergebnisse sind dem Entschließungsantrag nicht zu entnehmen.
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