Die Schulen im Osten sind wieder im Distance Learning, zunächst bis 18. April. Dazu haben mehrere SPÖ-Abgeordnete einen Antrag im Nationalrat eingebracht - man müsse den Corona-Stress von Eltern stoppen, so der Wortlaut. Was darunter zu verstehen ist und was die Vorschläge der Opposition im Bereich Schule und Bildung sind, das hat krone.tv-Journalistin Damita Pressl mit der SPÖ-Nationalratsabgeordneten Gabriele Heinisch-Hosek besprochen.
Eltern seien derzeit stark gefordert, so Heinisch-Hosek, viele müssten zuhause alles unter einen Hut bringen und besonders Alleinerziehenden werde dies zu viel: es sei eventuell nur ein Gerät im Haushalt, hiermit müssten dann Distance Learning und Homeoffice bewältigt werden. Viele Eltern könnten auch gar nicht ins Homeoffice und hätten nicht das Wissen, ihre Kinder im Fernunterricht zu unterstützen. Die Forderung der SPÖ: ein Rechtsanspruch auf vier Wochen Sonderbetreuung würde Familien entlasten, da Eltern mehr Zeit für ihre Kinder hätten und der Druck abnehmen würde.
Die Verantwortung für die derzeitige Lage, in der auch die Psyche der Kinder stark leidet, sieht Heinisch-Hosek bei der Bundesregierung: „Hätte die Regierung beim Impfen nicht so viel Zeit versäumt“, so die Abgeordnete, „hätte man damals schon ordentlich Impfstoff bestellt, wäre das pädagogische Personal bereits durchgeimpft. Die Versäumnisse haben ihren Ursprung schon vor Monaten.“ Jetzt, so Heinisch-Hosek, müssten Kinder und Eltern leiden: „Wie kalt muss das Herz eines Kanzlers sein, dass er das akzeptiert?“
Die Verlängerung des Lockdowns im Osten begrüße die SPÖ, aber „uns wäre es lieber, wenn im ganzen Bundesgebiet einheitliche Maßnahmen kämen“. Ein österreichweiter, kurzer aber harter Lockdown - das ist der Wunsch der Partei. So herrsche „Verwirrung“, es gelte überall etwas anderes, die Impfziele würden ständig nach unten angepasst und mitten im Lockdown sei die Rede von Öffnungen im Mai: „Ich weiß nicht, ob ich dem Bundeskanzler noch irgendetwas glauben kann“, sagt Heinisch-Hosek.
Auch in punkto finanzieller Unterstützung von Familien erwartet sich die Abgeordnete mehr. Familienhärtefonds, Unternehmenshilfen oder einmalige Verdoppelungen der Familienbeihilfe seien „Einmaleffekte“, die „verpuffen würden“, so Heinisch-Hosek. „Ich kenne einige Ein-Frauen-Unternehmen, die einmal etwas bekommen haben, vielleicht ein zweites Mal, und jetzt ist es aus. Die Mietstundungen laufen aus, die Leute sind an der Existenzgrenze.“ Wer angesichts des Rekorddefizits für die zusätzlichen Hilfen aufkommen soll? „Lassen wir doch die, die ganz viel haben, ein bisschen mittun“, schlägt Heinisch-Hosek vor, und nennt Vermögenssteuern, Erbschaftssteuern sowie eine Transaktionssteuer auf große Konzerne: „Das sollte man sich einmal durchrechnen“.
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