Nach den am Donnerstag verkündeten weiteren Öffnungen in Wien mit 19. Mai (siehe Video oben) hat FPÖ-Landesparteichef Dominik Nepp scharfe Kritik an Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) geübt. „Die Öffnungsschritte kommen nach der völlig überzogenen ,Osterruhe‘ viel zu spät. Der Schaden an Wirtschaft und Gesellschaft ist nicht mehr gutzumachen.“ Freude über die Öffnungen herrscht hingegen innerhalb der Wiener Kultureinrichtungen.
Ludwig habe letztendlich dem Druck der FPÖ und der Bevölkerung nicht standgehalten, „obwohl er bis zuletzt im Unterschied zu den anderen Bundesländern in Wien die Indoor-Gastronomie geschlossen lassen wollte“, so Nepp weiter.
Nepp: „Bestehende Eintrittsschikanen beenden“
Der Wiener FPÖ-Chef fordere Ludwig und die türkis-grüne Bundesregierung auf, die noch bestehenden Eintrittsschikanen so rasch wie möglich zu beenden und den Wienern wieder ein Leben in Freiheit und Normalität zu ermöglichen.
Wirtschaftsvertreter erfreut
Von Vertretern der Wirtschaft kommen zu den angekündigten Öffnungsschritten am 19. Mai in Wien durchwegs positive Reaktionen. „Ich bin froh, dass sich der Bürgermeister von Wien nach Abwägung aller Für und Wider für eine weitgehende Öffnung des Wirtschaftslebens entschlossen hat. Die in den Raum gestellten Begleitmaßnahmen sind nachvollziehbar und werden von der Wiener Wirtschaft nach Kräften unterstützt,“ versichert der Präsident der Wirtschaftskammer Wien, Walter Ruck.
„Sehnsucht ist schon sehr groß“
Auch Margarete Gumprecht, Spartenobfrau des Handels der Wirtschaftskammer Wien, ist erfreut: „Jeder Öffnungsschritt ist zu begrüßen“, sagte sie. Handel und Gastronomie würden sich ergänzen, das Aufsperren der Lokale nach so langer Zeit werde von der Kundschaft der Geschäfte schon herbeigesehnt. „Die Sehnsucht, sich irgendwo hinzusetzen, ist schon sehr groß für die Kunden“. Daher erwartet sie sich durch die Öffnung ab 19. Mai einen wechselseitigen Aufschwung für Handel und Gastronomie.
Die Hotels in Wien sollen ebenfalls am 19. Mai wieder aufsperren. „Mit dieser positiven Nachricht kann die Wiener Hotellerie sehr, sehr gut leben“, kommentiert Michaela Reitterer, Präsidentin der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV), die angekündigten Öffnungen.
Auch der Handelsverband begrüßte die Öffnungs-Entscheidung. Für die heimischen Händler nähmen damit die Umsatzverluste des „Lockdown light“ von rund 250 Mio. Euro pro Woche zu Ende, denn Handel und Gastronomie seien „verbundene Gefäße“. Die Menschen hätten gelernt, sich an die Sicherheits- und Hygienemaßnahmen zu halten, so Handelsverbands-Geschäftsführer Rainer Will.
Auch Kultureinrichtungen erleichtert
Entsprechend groß ist auch die Freude bei Wiens Kultureinrichtungen. Das Burgtheater (dessen Haupthaus aufgrund von Renovierungsarbeiten geschlossen bleibt) und die Volksoper starten am 19. Mai den Spielbetrieb. Staatsoper und Volkstheater wollen am 26. Mai starten.
„Eine Form finden, mit Virus zu leben“
In jedem Falle sei Roland Geyer, Intendant im Theater an der Wien, nun froh, dass die Phase des steten Auf- und Zusperrens hoffentlich vorbei sei: „Ich glaube, dass es wichtig ist, eine Form zu finden, mit diesem Virus zu leben.“
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.