Wollte Ungarin werden

Pass-Posse um enge Vertraute von FPÖ-Chef Kickl

Politik
14.06.2021 06:00

In den aktuellen Polit-Hickhack um den Zugang zur österreichischen Staatsbürgerschaft mischt sich jetzt eine skurrile Story aus FPÖ-Kreisen. Die oberösterreichische Abgeordnete zum Nationalrat, Susanne Fürst, stellte kürzlich den Antrag für einen ungarischen Pass - und hat die Idee in der Zwischenzeit wieder verworfen.

Die SPÖ hatte unlängst die Debatte neuerlich angestoßen: Sie fordert bekanntlich einen erleichterten Zugang zur österreichischen Staatsbürgerschaft. Doch nicht nur die Kanzlerpartei kann dem nichts abgewinnen, auch die FPÖ. Allen voran der designierte Parteichef Herbert Kickl trommelt lautstark gegen den SPÖ-Vorstoß. Demnach sei die rot-weiß-rote Staatsbürgerschaft ein hohes Gut, das man – sinngemäß – nicht einfach herschenkt.

„Aus rein privaten und beruflichen Gründen“
Aber wie schaut’s in die andere Richtung aus? So interessierte sich kürzlich eine von Kickls engsten Vertrauten für die ungarische Staatsbürgerschaft und stellte dafür auch einen Antrag: „Das war aus rein privaten und beruflichen Gründen“, erklärt Fürst gegenüber der „Krone“. Die 52-Jährige sei eng in Ungarn verwurzelt.

Und als Rechtsanwältin hätte sie zudem oft in Budapest zu tun. Mittlerweile ist die Idee aber wieder vom Tisch. Fürst: „Der Antrag ist ruhend gestellt.“

Doppel-Staatsbürger sind die Ausnahme
Der Hintergrund liegt wohl eben am restriktiven österreichischen Staatsbürgerschaftsgesetz: Denn wer freiwillig eine fremde Staatsangehörigkeit erwirbt, verliert dadurch grundsätzlich die österreichische. Ausnahmen sind nur möglich, wenn es im Interesse der Republik liegt oder erhebliche berufliche Beeinträchtigungen zu erwarten sind. Auch Kinder können zwei Staatsbürgerschaften haben, sofern ein Elternteil Österreicher ist.

Und seit wenigen Monaten haben auch Vertriebene des Nazi-Regimes und deren Nachfahren Recht auf einen rot-weiß-roten Pass, ohne dass sie ihre eigentliche Staatsbürgerschaft zurücklegen müssen. Vor allem aus den USA, Israel und Großbritannien kamen Tausende Anträge, die abgearbeitet werden.

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