Die Corona-Impfbereitschaft ist ins Stocken geraten - um das zu ändern, bieten die Bundesländer die unterschiedlichsten Angebote. So gibt es etwa in Wien diese Woche die Möglichkeit, sich in mehreren Einkaufszentren impfen zu lassen. Niederösterreich, die Steiermark, Salzburg, Oberösterreich und das Burgenland halten im Kampf gegen die Impfmüdigkeit wieder Impftage ohne Voranmeldung ab. Auch Impfbusse - etwa in Wien, Salzburg und Oberösterreich - bringen die Impfung zur Bevölkerung. Derzeit haben knapp 60 Prozent der Gesamtbevölkerung eine Erstimpfung erhalten.
In Wien verwies man am Dienstag im Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) auf schon gesetzte Schritte gegen die Impfmüdigkeit, etwa die eingesetzten Impfbusse, die eine wohnortnahe Impfung ermöglichen. Aktuell kann man sich beim Reumannplatz und beim Bahnhof Hütteldorf im Bus impfen lassen. Ab Mittwoch wird auch in Wiener Einkaufszentren geimpft: In der Lugner City besteht von Mittwoch bis Samstag eine Impfmöglichkeit, am Freitag und Samstag wird es auch im Auhof-Center und im Einkaufszentrum Riverside ein Angebot zur Impfung geben.
In Niederösterreich werden Gemeinden, in denen die Quote im Vergleich zu den anderen niedrig ist, vorrangig mit niederschwelligen Angeboten (Pop-up-Impfung und mobile Impfteams) versorgt, teilten Landeshauptmannstellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) und Gesundheitslandesrätin Ulrike Königberger-Ludwig (SPÖ) auf Anfrage mit. In Wiener Neustadt blieb eine Aktion ohne Anmeldung für Unter-30-Jährige am vergangenen Wochenende mit 660 verabreichten Injektionen unter den Erwartungen, deshalb wird das Angebot am 7. und 8. August auf alle Altersgruppen ausgeweitet. Spontanes Impfen ohne Termin ist laut der Webseite von Notruf NÖ in den kommenden Tagen beispielsweise auch in Gmünd, Melk, Krems, Hollabrunn, Mistelbach, Amstetten und Tulln möglich.
In der Steiermark gibt ebenfalls schon länger Bemühungen zur Hebung der Impfbereitschaft. Auch hier will man mit den Angeboten „ganz nah“ an die Bürger heranrücken. Am 7. August findet beispielsweise wieder ein „offenes Impfen“ ohne Termin in allen Impfstraßen des Landes statt.
Auch das Land Salzburg bietet gegen die Impfmüdigkeit bereits seit einigen Wochen Impfungen ohne Voranmeldungen an - in einem Impfbus, der durch das ganze Land tourt und den auch jede Gemeinde anfordern kann, und in Impfstraßen. Geplant sind gegen Ende des Sommers auch Impfaktionen für Reiserückkehrer und für Schüler. Mit Stand vergangenen Freitag haben rund 5000 Salzburger Bürger die Immunisierung ohne Voranmeldung seit Beginn der Sonderimpfaktionen am 9. Juli genutzt.
Ähnliche Bestrebungen, die Impfmüdigkeit zu bekämpfen, gibt es auch in Oberösterreich, das mit 55,1 Prozent an zumindest Erstgeimpften österreichweites Schlusslicht bei der Durchimpfungsrate ist. Durch anmeldefreie Impftage und Pop-up-Impfungen, unter anderem auch am Badesee, bei Veranstaltungen oder beim Shoppen, sollen mehr Menschen zu einer Immunisierung bewegt werden. Und auch hier sind Impfbusse unterwegs.
Das Burgenland plant - wie schon angekündigt - Aktionen in den Gemeinden, in denen die Durchimpfungsrate vergleichsweise niedrig ist. Niedergelassene Ärzte sollen dort Impftage ohne Anmeldung anbieten. Damit will das Land vor allem jene Menschen erreichen, die zu den nächsten Impfzentren oder -ärzten weite Wege zurücklegen müssen. Generell setze man auf Impftage ohne Voranmeldung, um die Impfbereitschaft weiter zu erhöhen, hieß es aus dem Büro von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ).
Zurückhaltend gab man sich am Wochenbeginn in Vorarlberg. Derzeit gebe es keine Überlegungen zu weiteren Maßnahmen zur Steigerung der Impfquote in den Gemeinden.
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