Der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) will nur noch Geimpfte in Lokale lassen. Damit können sich viele seiner Kollegen in anderen Bundesländern anfreunden, auch Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) sprach am Dienstag erstmals davon, dass dies ab Oktober vorstellbar sei, und sogar Top-Gastronomen wie Martin Ho und Thomas Figlmüller zeigten sich angetan. Die Branchensprecher sind weniger begeistert: Von einem „Todesstoß für die Nachtgastronomie“ sprach Obmann Stefan Ratzenberger, einen ebensolchen ortet nun Wirte-Sprecher Mario Pulker.
Den Hacker-Vorstoß, nur Geimpften Zutritt zu Gastronomie oder Veranstaltungen zu gewähren, finden betroffene Branchen naturgemäß „entbehrlich“: „Die Politik wälzt die Verantwortung auf die Betriebe ab“, sagt Wirte-Sprecher Pulker. „Wir brauchen Anreize, um flächendeckende Impfungen zu erreichen.“
„20 bis 25 Prozent sind ungeimpft, die würden wegbleiben“
Er rechnet vor: „Meine Gäste sind zu 75 bis 80 Prozent geimpft, 20 bis 25 Prozent kommen getestet - die würden wegbleiben, ich könnte meinen Betrieb nicht kostendeckend führen.“ Von Branchenkollegen höre er zudem, dass sie „20 bis 30 Leute am Tag wegschicken, die keines der drei G erfüllen - 1-G kann sich kein Wirt leisten, das wäre der Todesstoß für die Branche.“
Nachtgastro ortet Ungleichbehandlung gegenüber Zeltfesten
Ganz ähnlich hatte kurz zuvor Nachtgastronomen-Obmann Ratzenberger geklungen: „Die Absicht, nur noch geimpften Personen mittels 1-G Zutritt zu ermöglichen, wäre der Todesstoß für die heimische Nachtgastronomie.“ Man sei mit „einer unglaublichen Schere in der Zutrittspolitik“ konfrontiert. Zeltfeste dürfen trotz Clusterbildungen weiterhin unter 3-G stattfinden, andere Bereiche sollen auf 1-G verschärft werden, kritisiert der Obmann.
Martin Ho: „Die richtige Ansage“
Unterstützung für Hacker kam dagegen von mehreren namhaften Gastronomen, unter anderem von Kanzler-Intimus Martin Ho. Er sagte am Sonntag zur „Krone“: „Der Vorstoß von Peter Hacker ist die richtige Ansage, die es jetzt braucht!“
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