FFP2-Masken und 2G

In Nachtgastro, Handel, Job: Ludwig schärft nach

Wien
21.09.2021 14:03

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) will den Stufenplan der Regierung für seine Stadt „verständlicher“ und besser umsetzen. Ab 1. Oktober sollen zunächst für einen Monat schärfere Regeln gelten: 2G (also geimpft oder genesen) für Besucher von Lokalen der Nachtgastronomie sowie bei Veranstaltungen ab 500 Personen. Bei kleineren Events und in der Gastronomie wird Zutritt für Getestete noch möglich sein - allerdings muss es ein PCR-Test sein. Für Kunden im gesamten Handel kommt die FFP2-Pflicht. Mindestens 3G schwebt Ludwig an den Arbeitsstätten vor, wobei: „2,5G wäre noch besser“ - also ebenfalls geimpft, genesen oder PCR-getestet. Der Anteil der Antigen-Tests soll weiter gesenkt, die Kontrollen sollen verschärft werden.

Am Dienstagvormittag beriet sich Wiens Stadtchef mit seinem Expertenrat und verkündete im Anschluss die neuen Regeln, die in der Bundeshauptstadt ab dem 1. Oktober gelten sollen. Alle relevanten Zahlen würden schließlich steigen - vor allem jene auf den Intensivstationen. Man befinde sich in Wien nun in Stufe 5 von acht - was bedeute, dass planbare Operationen bereits verschoben werden müssen.

(Bild: APA/Robert Jäger)

Alter der Intensivpatienten sinkt
Sorgen bereitet Ludwig zudem, dass das Alter der Intensivpatienten sinke - „auf 26, 27 Jahre, der Durchschnitt liegt bei 48 Jahren derzeit“. Mehr als 90 Prozent der Schwerstkranken auf diesen Stationen seien ungeimpft.

Bei Anordnung schärferer Kontrollen ist Innenministerium gefragt
Die Kontrollen der geplanten Regelungen sollen auch in Wien verschärft werden, kündigte Ludwig an - allerdings sei das mit dem derzeitigen Personalstand in der Wiener Polizei schwierig. Der Bürgermeister will dazu das Innenministerium in die Pflicht nehmen und pochte auf bundesweite Vereinheitlichungen - es sei einfach leichter, einheitliche Regelungen zu kontrollieren. Beim Contact Tracing stehe man in Wien sehr gut da, so der Bürgermeister.

Anteil der Antigen-Tests soll zurückgefahren werden
Wichtig ist Ludwig, die Impfquote zu erhöhen - im Bundesländervergleich liege man derzeit in der Mitte. Der Regierung warf er vor, es im Sommer versäumt zu haben, mit Impfkampagnen unterschiedliche Zielgruppen anzusprechen. Während man PCR-Testungen durch das „Alles gurgelt“-Programm weiter forcieren möchte, sollen die Antigen-Tests heruntergefahren werden. So wird auch für Zutritt in Lokale und kleinere Events nötig sein, sich PCR-testen zu lassen.

Letzte Fragen sind noch zu klären
Schon der präsentierte Stufenplan war Ludwig zu lax. Die „sehr stark steigenden Zahlen“ würden erfordern, dass man die drei geplanten Stufen zusammenfasst und „sehr zeitnah umsetzt“, sagte er kurz nach der Präsentation der Corona-Regeln für den Herbst. Nun soll dies für Wien „verständlicher“ umgesetzt werden. Warum es erst am 1. Oktober so weit ist, begründete Ludwig mit der Zeit, die man noch für die Umsetzung brauche und auch dafür, noch ausständige rechtliche Fragen zu klären.

3G am Arbeitsplatz: Gespräche zwischen den Sozialpartnern
Was den Wunsch zu 3G im Job angehe, so gibt es laut dem Gewerkschaftsbund aktuell Gespräche zwischen den Sozialpartnern. Dazu gab man sich auch im Gesundheitsministerium durchaus offen: Ziel sei eine Erhöhung der Impfquote, „es ist daher gut, dass sich die Sozialpartner auf eine Lösung verständigen“.

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