Mit der Nominierung von FPÖ-Bauernchef Franz Graf als Zweiter Landtagspräsident ist die Männerriege an der Spitze des oö. Landesparlaments nun komplett. Das gilt auch für die Vorsitzenden der Klubs, also der sechs Fraktionen: Auch sie werden nach derzeitigem Stand durchgehend männlich sein.
Wolfgang Stanek von der ÖVP ist seit Jänner 2020 Erster Landtagspräsident und bleibt es. Franz Graf beerbt bei der FPÖ Adalbert Cramer. Peter Binder folgt bei der SPÖ der in Pension gehenden Gerda Weichsler-Hauer: Das Landtagspräsidium ist wieder eine komplette „Männerpartie“.
Auch die sechs (statt bisher vier) Landtagsklubs werden durchgehend in männlicher Hand sein, weil auch bei den Neos und der Liste MFG in den Landtag eingezogenen männliche Kandidaten den Klubvorsitz übernehmen werden. Christian Dörfel (ÖVP), Herwig Mahr (FPÖ), Michael Lindner (SPÖ), Severin Mayr (Grüne), Manuel Krautgartner (MFG) und Felix Eypeltauer (Neos) lautet somit die streng virile Liste der Klubchefs. Dahinter gibt es natürlich wachsende Frauenanteile unter den einfachen Landtagsabgeordneten, aber zur Spitze hin ist offenbar immer noch die berüchtigte „gläserne Decke“ eingezogen. Im Jahr 2021.
In Landesregierung wird es 7:2 stehen
Geschlechtermäßig trist wird es da auch in der neunköpfigen Landesregierung aussehen. LH-Vize Christine Haberlander (ÖVP) und SPÖ-Landesrätin Birgit Gerstorfer werden weiterhin die einzigen Damen dort bleiben, zumal die ÖVP auch ihren dazugewonnenen fünften Regierungssitz wohl mit einem Mann besetzen wird, nämlich mit ÖVP-Wahlkampfmanager (und Sozialpolitiker) Wolfgang Hattmannsdorfer. Vor sechs Jahren war ja auch die FPÖ nicht in der Lage, ihre damals dazu eroberten zwei Regierungssitze (also drei insgesamt) zumindest mit einer Frau zu besetzen.
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