Der Lockdown dürfte diese Woche wie geplant für Geimpfte enden. Wie es dann weitergeht, darüber berät man noch. Tendenziell wird es wohl eine Öffnung in zwei Schritten werden.
Die 20 Tage Zwangspause sind fast geschafft: Am Mittwoch beraten Bund und Länder in Wien, wie es nach dem Lockdown-Ende weitergeht. Hört man genau hin, wird es eine schrittweise Öffnung mit strengen Maßnahmen werden: Rasch öffnen wird wohl der Handel, die Hotellerie wird bald folgen. Hingegen weniger rasch dürfte die Gastronomie drankommen - und ob die Nachtgastronomie überhaupt in baldiger Zukunft die Chance dafür bekommen wird, darf bezweifelt werden.
Intensivbetten-Lage in den Bundesländern laut Prognose:
„Wir haben das versprochen“
Wenn auch Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) sofort alle Bereiche öffnen will: „Wir haben das versprochen“, sagt er mit Blick auf die LH-Konferenz am 19. November. Wenn man jetzt nur den Handel öffne, werde die Bevölkerung nicht mehr mitmachen.
Vorbild Oberösterreich
Eine Überlegung könnte für manche Bundesländer auch sein, sich nach dem Vorbild Oberösterreichs zu richten: Das Land, in dem die Lage in den Spitälern ja weiter angespannt ist, sperrt frühestens mit 17. Dezember wieder auf: „Wir haben uns vor Österreich dafür entschieden und vier Wochen in Aussicht genommen“, so Landeschef Thomas Stelzer (ÖVP), „jeder Tag mehr bringt uns einen Nutzen durch Entlastung der Spitäler.“ Danach werde es „gut geplante“ Öffnungsschritte geben. Stelzer will den Handel mit Maske öffnen und kann sich „eine geregelte Gastronomie ohne Barbetrieb und mit Maske“ vorstellen.
Es ist Common Sense, dass bei den Öffnungsschritten 2G gilt. Die, die sich impfen lassen, darf man nicht über Gebühr mit zusätzlichen Beschränkungen belasten.
Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP)
Von „sehr zuversichtlich“ bis zur „Vorsicht“
Vorarlbergs Landeschef Markus Wallner (ÖVP) kann sich auch eine zweistufige Öffnung vorstellen, Ähnliches auch Salzburgs ÖVP-Landeshauptmann Wilfried Haslauer. „Sehr zuversichtlich“ für „weitreichende Öffnungsschritte“ ist Niederösterreichs schwarze Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.
Hingegen plädiert Steiermarks Landeschef Hermann Schützenhöfer (ÖVP) für „Vorsicht“. Laut Kärntens Landeschef Peter Kaiser (SPÖ) sollten Öffnungen von der Risikominimierung abhängig gemacht werden: „Große Gefährdungsbereiche“, z.B. die Nachtgastronomie, müssten gesondert behandelt werden.
Wien berät schon am Dienstag die Lage
Burgenland-Chef Hans Peter Doskozil (SPÖ) wollte vorab keine Tendenz preisgeben. Wien berät schon am Dienstag die Lage. Ob danach schon Öffnungen verkündet werden, ist offen. Wenn, dann dürften diese wohl nur schrittweise kommen.
Wirtschaftskammer will „dauerhafte Öffnung“
Die Wirtschaftskammer appelliert an die Politik für eine „dauerhafte Öffnung“ und ein „Bekenntnis zum heimischen Tourismusstandort“. Laut Präsident Harald Mahrer müssten alle Bereiche sofort geöffnet werden: „Wenn man auf das gesamte Maßnahmenpaket schaut, geht das auch.“
Experte: „Nach Lockdown Mindestmaß an Maßnahmen nötig“
Komplexitätsforscher Peter Klimek jedenfalls hält nach dem Lockdown ein „Mindestmaß“ an Maßnahmen nötig, z.B. FFP2-Pflicht für Innenräume, Hygienevorschriften und 2G- bzw. 3G-Regeln sowie frühere Sperrstunden für Gastronomie und Co.
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