Zu Silvester muss die Gastronomie um 22 Uhr schließen. Und genau das dürften einige Corona-Maßnahmen-Gegner zum Anlass nehmen, um wegen diverser Kundgebungen im ganzen Land erst recht in den Nachtstunden auf die Straßen zu gehen. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot im Einsatz, allzu große organisierte Aufläufe werden allerdings nicht erwartet.
In sozialen Medien kursieren Aufrufe zu Partys und „Spaziergängen“ nach dem behördlich verordneten Schließen der Lokale. Ob sich daraus „Menschenansammlungen mit Manifestationscharakter“ entwickeln, kann die Exekutive in Wien nicht wirklich sagen. Angemeldet wurde in der Bundeshauptstadt nur eine einzige kleine Versammlung um 22.30 Uhr im Stadtpark, wobei die Verantwortlichen nur mit bis zu 50 Teilnehmern rechnen.
Die 22-Uhr-Sperrstunde in der Gastronomie und bei Veranstaltungen werde der Streifendienst jedenfalls überwachen, und in den Ausgehvierteln seien gezielt Schwerpunktaktionen geplant, so der stellvertretende Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Reinhard Schnakl.
In Linz wird zu einer „Silvesterkundgebung“ aufgerufen, die um 21 Uhr am Urfahraner Jahrmarktgelände startet und sich dann in Richtung Hauptplatz bewegen soll. Laut Polizei rechnen die Veranstalter mit 500 Teilnehmern. Darüber hinaus findet die ohnehin nahezu täglich angemeldete Demo durch die City statt, zudem sind Kundgebungen in einigen kleinen Ortschaften in Oberösterreich angemeldet.
Im Rahmen der großen Demo ist zudem offenbar eine Art Silvesterparty geplant, in Messeger-Diensten ist vom „Donauwalzer“ die Rede und davon „Gesicht zeigen“ zu wollen, im Aufruf zu der täglichen Kundgebung von einem „Silvesterumzug mit Fackeln“.
In der Stadt Salzburg war bis Donnerstagvormittag weder für Silvester noch für den Neujahrstag eine Demonstration angemeldet, sagte eine Polizeisprecherin auf Anfrage. Wegen der Anmeldefrist von 48 Stunden vor Beginn der Veranstaltung ist daher eine reguläre Kundgebung am letzten Tag dieses Jahres gar nicht mehr möglich.
Flashmobs auf diversen Hauptplätzen?
Corona-Maßnahmen-Gegner wollen zu Silvester in Gleisdorf in der Steiermark einmal mehr eine Fackelwanderung starten und auch bei einem Leibnitzer Einkaufszentrum sei eine kleinere Demonstration angekündigt, hieß es seitens der Polizei. Nicht offiziell angemeldet sind geplante Flashmobs auf diversen Hauptplätzen, zu denen von Corona-Kritikern in Nachrichtendiensten und sozialen Medien aufgerufen wird. Fraglich bleibt aber, wie viele sich diesen Flashmobs anschließen, denn für ungeimpfte Personen gilt ab Mitternacht wieder Lockdown und die Polizei kündigte schon im Vorfeld verstärkte Kontrollen an.
In Kärnten ist für den Silvestertag keine Demonstration angemeldet, allerdings gibt es eine Anmeldung für den Neujahrstag, bei der mehrere Tausend Teilnehmer angekündigt wurden. Die Polizei wird die üblichen Maßnahmen ergreifen.
In Tirol bereite sich die Exekutive auf einige „überschaubare“ Demonstrationen am Silvestertag vor, informierte ein Sprecher der Polizei die APA. Derzeit seien drei bis vier Demos gemeldet, nicht alle hätten einen Corona-Bezug. So werde auch für Tierrechte demonstriert, hieß es. Aus sozialen Medien habe man zudem von einer nicht angemeldeten Versammlung erfahren. „Es werden zusätzliche Polizeikräfte im Hintergrund aktiviert, um die Situation zu überwachen und alles gut zu bewerkstelligen“, gab der Sprecher an.
Es werden zusätzliche Polizeikräfte im Hintergrund aktiviert, um die Situation zu überwachen und alles gut zu bewerkstelligen.
Ein Tiroler Polizeisprecher
Eine einzige kleine Kundgebung ist auch in Vorarlberg für den Silvesternachmittag in Bregenz angekündigt.
In Niederösterreich wird ein „Spaziergang“ mit dem Motto „Nein zum Impfzwang“ in Pöchlarn mit 50 bis 100 Teilnehmern erwartet. Im Burgenland ist zu Silvester lediglich eine Corona-Demo in Stegersbach (Bezirk Güssing) angemeldet. Wie üblich werde die Polizeipräsenz zum Jahreswechsel verstärkt, generell rechne man aber mit einem ruhigen Silvester.
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