Nicht alle mit Erfolg

Jobs, Jobs, Jobs: Wo die Ex-Kanzler gelandet sind

Politik
31.12.2021 06:00

Dass ein ehemaliger Kanzler, wie nun Sebastian Kurz, in die Privatwirtschaft wechselt, ist nicht ungewöhnlich. Auch alle Vorgänger des 35-Jährigen hatten nach dem Ende ihrer politischen Karriere ihr Pensionsalter noch lange nicht erreicht und suchten ihr berufliches Heil weit abseits der Politik - mehr oder weniger erfolgreich.

Mit 35 Jahren versucht sich der zweifache Altkanzler Sebastian Kurz nun erstmals in seinem Leben in der Privatwirtschaft. Er wird, wie berichtet, „Global Strategist“ bei Thiel Capital, einer Firma des US-Investors Peter Thiel (siehe Bericht unten).

Einstige Regierungschefs suchen ihr berufliches Heil in Unternehmen
Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass es alles andere als unüblich ist, dass ehemalige Kanzler nach dem Ende ihrer politischen Karriere ihr berufliches Heil in der Privatwirtschaft suchen. Aber nur wenige machen wirklich Karriere und scheffeln dabei großes Geld. Franz Vranitzky (SPÖ) übernahm nach seinem Ausscheiden aus der Politik 1997 etwa mehrere Konsulenten- und Aufsichtsratsmandate.

Franz Vranitzky (Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)
Franz Vranitzky

Klima wurde Südamerika-Chef bei VW
Viktor Klima (SPÖ) machte nach seinem Flop in der Politik Karriere bei Volkswagen. Im Jahr 2000 wurde er Chef in Argentinien, danach stieg er zum Südamerika-Chef auf, was er bis zu seiner Pensionierung 2012 auch blieb.

Viktor Klima (Bild: apa)
Viktor Klima

2006 endete die Kanzlerschaft von Wolfgang Schüssel (ÖVP), 2011 verließ er im Zuge der Telekom-Affäre die Politik. Danach war er in mehreren internationalen Funktionen - etwa beim deutschen Energiekonzern RWE und dem russischen Mineralölkonzern Lukoil - tätig. Weiters war er Kuratoriumsmitglied der Bertelsmann Stiftung.

So gut im Geschäft wie Alfred Gusenbauer (SPÖ) ist bislang kein Ex-Kanzler. Seit dem Ende seiner politischen Karriere 2008 baute er ein florierendes Consulting-Unternehmen auf. Neben seiner Tätigkeit als Berater und Lobbyist sitzt er auch in etlichen Aufsichtsräten im In- und Ausland.

Werner Faymann (SPÖ) zog es nach seinem Abgang 2016 in die Immobilienwirtschaft. Noch im selben Jahr gründete er gemeinsam mit seinem ehemaligen Pressesprecher ein Unternehmen, dessen Fokus auf der Entwicklung von Immobilienprojekten sowie Öffentlichkeitsarbeit liegt.

Werner Faymann (Bild: APA/EPA/KAY NIETFELD)
Werner Faymann

Faymanns Nachfolger Christian Kern (SPÖ) gab nach seinem Rückzug 2018 bekannt, in die Blue Minds Gruppe seiner Ehefrau einzusteigen und als Tech-Unternehmer zu arbeiten. Seit 2019 ist er Mitglied des Aufsichtsrats der russischen Staatsbahn und Präsident des European China Business Councils.

Übrigens: Kurz wurde zweimal als Kanzler abgelöst. Erst durch die pensionierte Höchstrichterin Brigitte Bierlein, die anschließend wieder in Pension ging. Dann durch Alexander Schallenberg, der nach wenigen Wochen in seine frühere Funktion als Außenminister zurückkehrte.

Porträt von Sandra Schieder
Sandra Schieder
Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt