Die Baustellenbesetzer in der Donaustadt und die SPÖ, eine merkwürdige Konstellation. Während die rote Jugendchefin mit den Lobau-Aktivisten gemeinsam Silvester feierte, möchte sie hoher Ex-Funktionär am liebsten zum Teufel jagen. Er bejubelt den Brand im Protestcamp und will den Feuerteufel ehren.
Geheime Facebook-Protokolle der Aktivisten-Hasser zeigen - wir berichteten - wie sich die Gruppe gegen seitig aufstachelt. Vom Anzünden des Camps ist die Rede, von Kettensägen, und „Ungeziefer“, das vernichtet gehört, ist die Rede. Dann mitten in der Nacht zum Neujahrstages brennt es auf der besetzen Baustelle in der Hirschstettner Straße tatsächlich. Die Aktivisten, teilweise Jugendliche von 16 und 17 Jahren, werden aus dem Schlaf gerissen. Die Feuersbrunst schlägt ihnen entgegen. Eine große Holzhütte brennt nieder. Durch großes Glück wird keiner verletzt.
Die erste Reaktion der SPÖ und des Bürgermeisters: kühl. Wer illegal Land besetzt, der müsse auch Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen. Wesentlich weiter geht ein früherer SPÖ-Sektionschef und hoher Funktionär in der Donaustadt, der weiter in der Partei recht aktiv zu sein scheint (den Namen geben wir aus rechtlichen Gründen nicht bekannt).
Er bejubelt geradezu das Feuer und will den Brandstifter auszeichnen: „Super eigentlich wurde nur ein widerrechtlich gebautes Bauwerk abgefackelt. Einen Orden für die Täter“ (siehe oben). Das deckt sich mit Aussagen vieler anderer Mitglieder der geschlossenen Facebook-Gruppe. Gleichgesinnte unter sich. Die Grünen haben den Staatsanwalt informiert. Verdacht auf Aufforderung und Gutheißen einer Straftat. Das ist ein Delikt, auf dem Gefängnis steht.
Wir haben den Betroffenen angeschrieben und mit seinen Aussagen konfrontiert. Antwort: Bisher keine. Die Besetzer wollen ausharren und bleiben. Sie fordern, dass nach dem Stopp des Lobautunnels durch die Umweltministerin auch die Stadtstraße nicht gebaut wird. Dafür ist die Stadt Wien zuständig. Die hochrangige Stadtstraße soll die Seestadt an die Tangente anbinden. Die rot-pinke Stadtregierung möchte sie unbedingt bauen. Sie könnte das Camp durch die Polizei räumen lassen. Das dürfte wohl bald geschehen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.