Nicht die Wissenschaft oder die Politik sollen’s richten, sondern das Volk ist am Zug: In einem Pilotprojekt des Landes Steiermark wird der Spieß nun umgedreht und der Basis die Vollmacht zum Regieren übergeben. Gefragt sind Vorstellungen von einem guten Leben, bei dem Klimaschutz eine tragende Rolle spielt. Bewerben kann man sich ab sofort, auf eine rege Anteilnahme wird gehofft.
Ähnlich dem Klimarat, der heute in Wien erstmals zusammentrifft, funktioniert das Projekt Klimaneuzeit des Landes Steiermark: 50 mehr oder weniger wahllos zusammengewürfelte Steirer sollen ihre Ideen zur idealen Zukunft einbringen und miteinander diskutieren. „Was dabei rauskommt, werden wir rasch und ressortübergreifend umsetzen“, versprach Umweltlandesrätin Ursula Lackner (SPÖ) bei der Präsentation am Freitag.
Die Auserwählten sollen einen repräsentativen Querschnitt der Steiermark abbilden, quer über Beruf, Familienstand, Alter
Landesrätin Ursula Lackner
Wegener Center an Bord
Halten die Verantwortlichen Wort, könnte genau das die Stärke des Projekts ausmachen: „Wie können wir unseren Energieverbrauch um die Hälfte reduzieren, was stellen wir uns unter Raumplanung der Zukunft vor“, nannte der ebenfalls mitwirkende Klimaökonom Karl Steininger vom Wegener Center der Uni Graz konkrete Aufgabenstellungen.
Für freuen uns über so viel Engagement und die Möglichkeit, aus unserem Elfenbeinturm als Wissenschafter herauskommen zu können
Klimaökonom Karl Steininger
Schwarmintelligenz als Hebel
Interessenten können sich ab sofort melden, nach einer offenen Bewerbungsphase, die am 6. Februar endet, sollen die Auserwählten am 4. und 5. März zu einem gemeinsamen Workshop zusammenkommen. „Wir setzen auf die so genannte Schwarmintelligenz. Man darf nicht unterschätzen, was dabei herauskommen kann, wenn 50 Leute, die sich noch nie gesehen haben, miteinander arbeiten“, so Holger Heller vom Beratungsunternehmen Quantum, das den Prozess begleiten wird.
Details und Anmeldungen: www.klimaneuzeit.at
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