Ein Ansuchen des Museums Fahrzeug-Technik-Luftfahrt beim Land um Fördergelder im Zuge des europäischen Kulturhauptstadtjahres 2024 lässt in Bad Ischl die Wogen hochgehen. Umstritten ist der Antrag auch deshalb, weil unter den vielen militärischen Fahrzeugen russische Kampfflugzeuge zu sehen sind.
„Bad Ischls Ruf wäre gänzlich ruiniert, wenn man durch so ein sinnbefreites Vorhaben den furchtbaren Aggressionskrieg des russischen Diktators Putin gutheißen würde“, schäumt der ehemalige Bad Ischler Gemeindearzt Wolfgang Mayer. Grund ist ein Förderansuchen des Museums Fahrzeug-Technik-Luftfahrt um Fördergelder fürs Kulturhauptstadtjahr 2024.
Laut Mayer sollen demnach 1,7 Millionen Euro beantragt worden sein. „Um mit einem Hallenbau ausgemustertes Militärgerät unter ein von der EU gefördertes Dach zu bringen“, wettert der Mediziner gegen die Hangar-Pläne.
Die Musuemsverantwortlichen sprechen von einem reinen Politikum. „Ich bin FPÖ-Stadtrat und mir wird vorgeworfen, dass ich der Mehrheitsbeschaffer für die SPÖ im Gemeinderat sein soll. Dafür soll mich die SPÖ beim Förderansuchen unterstützen. Dabei hat sie auf den Antrag gar keinen Einfluss und braucht auch nicht meine Stimme für eine Mehrheit. Es reicht, wenn die Grünen mitstimmen“, ist Josef Loidl erschüttert.
Politische Intrige?
Er vermutet hinter der „Skandalisierung“ die Bürgerliste Mathes, die mit der SPÖ im Dauerstreit liegt. Loidl bestreitet die kolportierten 1,7 Millionen Euro. Er geht von 1,2 Millionen Euro Projektkosten und einer maximalen Förderung von 14% aus.
Ich kenn kein einziges Fahrzeugmuseum, das ohne Militärflieger auskommt.
Josef Loidl, Ischler Fahrzeugmuseum
Es stimme auch nicht, dass nur Kriegsmaterial subventioniert werden soll: „Wir haben unzählige Fahrzeuge, darunter auch russische MIG-Kampfjets. In der neuen Halle würden wir auch landwirtschaftliche Geräte ausstellen können, für die derzeit kein Platz ist.“
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