Gefecht um Versorgung

Frische Küche statt Tiefkühlkost für Soldaten

Burgenland
08.05.2022 11:00
Das Land setzt auf Bio, doch der Bund zieht Tiefgekühltes vor – einen bitteren Nachgeschmack hat die Verpflegung für Hunderte Soldaten in Güssing. Gekocht, so wie früher, wird in der Kaserne nicht mehr. Stattdessen kommt Essen aus Graz. Für eine bessere Eigenversorgung kämpft jetzt Parlamentarier Christian Drobits.

„Das derzeitige Verpflegungskonzept der Montecuccoli-Kaserne ist nicht nur eine große Belastung für das Klima, sondern auch ein Verlust an Wertschöpfung und Arbeitsplätzen in der Region“, gibt der SPÖ-Nationalratsabgeordnete zu bedenken. Denn derzeit werden zweimal pro Woche Mahlzeiten aus einer Zentralküche in der steirischen Landeshauptstadt nach Güssing gekarrt. Und das in schwierigen Zeiten, in denen ganz besonders auf Qualität, Nachhaltigkeit und Regionalität geachtet wird.

Anträge im Nationalrat
„Genauso immens wichtig ist es, dass sich die Kaserne im Katastrophenfall selbst versorgen kann, um als vollwertige Einsatzbasis das Krisenmanagement übernehmen zu können“, betont Drobits. Er bringt in der nächsten Nationalratssitzung zwei Entschließungsanträge ein, die ÖVP-Verteidigungsministerin Klaudia Tanner auffordern, die Montecuccoli-Kaserne zu einer „Sicherheitsinsel“ im Bundeskonzept aufzuwerten und wieder eine eigenständige Truppenküche einzuführen.

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Es ist ein Skandal, dass die modernste Kaserne Europas nicht autark ist. Eine Truppenküche in Güssing könnte die ganze Region stärken und damit Arbeitsplätze schaffen.

SPÖ-Nationalrat Christian Drobits

Volle Unterstützung erhält der parlamentarische Vorstoß von der Stadtgemeinde Güssing. „Früher ist in der Kaserne ausgezeichnet gekocht worden. Das wissen nicht nur ehemalige Grundwehrdiener so wie ich aus eigener Erfahrung, sondern auch viele kulinarisch begeisterte Gäste von jedem Garnisonsball“, merkt Bürgermeister Vinzenz Knor (SPÖ) an. Die Essenslieferungen aus Graz erscheinen ihm als „befremdend“. „Die Energiepreise explodieren. Da sind Klimaschutz und Nachhaltigkeit gefragter denn je“, sagt Knor. „Gerade junge Soldaten sollten frische, hochwertige Kost aus dem Burgenland mit hohem Bio-Anteil zu sich nehmen und keine Tiefkühlspeisen“, so Drobits.

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