Die Unwetterfront am Montag hat in Teilen Österreichs zu Sturmschäden, Überflutungen, umgestürzten Bäumen und über die Ufer getretenen Flüsse geführt. In Kärnten, der Steiermark und Oberösterreich mussten die Feuerwehren zu Hunderten von Einsätzen ausrücken. In Niederösterreich soll sogar ein Blitz in ein Krankenhaus eingeschlagen haben. Am Dienstag gingen die Aufräumarbeiten dann weiter.
Insgesamt 220 Unwettereinsätze verzeichneten am Montagnachmittag und -abend alleine die Feuerwehren in Kärnten. Wie der Landesfeuerwehrverband in einer Aussendung mitteilte, rückten 114 Wehren mit mehr als 1300 Einsatzkräften aus. Die Gewitterfront war von Western her mit Starkregen, Sturm und Hagel über das Bundesland gezogen.
Besonders stark betroffen waren Ferndorf im unteren Drautal (Bezirk Villach-Land) und St. Paul im Lavanttal, wo die Feuerwehren bis weit nach Mitternacht im Einsatz standen. Am Dienstag war auch noch die Stiftskirche St. Paul gesperrt: Der Hagel hatte mehrere Kirchenfenster zerstört, es bestand Gefahr durch herabstürzende Glasteile.
Aufräumarbeiten gehen weiter
Die Aufräumarbeiten - mit Unterstützung durch Geräte aus dem Katastrophenlager des Kärntner Landesfeuerwehrverbandes sowie Feuerwehren aus dem Bezirk Völkermarkt - wurden Dienstagfrüh fortgesetzt.
Enorme Hagelschäden in der Steiermark
Am frühen Montagabend entluden sich laut Landesfeuerwehrverband auch mehrere starke Gewitterzellen mit Hagelschlägen über der Steiermark. Besonders betroffen waren Graz, Graz-Umgebung - hier besonders Deutsch-Feistritz, wo Dächer vom heftigen Hagel beschädigt wurden - Deutschlandsberg, Voitsberg, Bruck/Mur, Bad Radkersburg und Weiz. Weite Flächen von landwirtschaftlichen Kulturen wie Getreide, Grünland, Mais und Raps wurden zerschlagen, was laut Hagelversicherung Schäden in Millionenhöhe verursachte.
Etliche Feuerwehren standen im Einsatz. Das Oberland der Steiermark blieb weitgehend verschont.
900 Feuerwehrleute in Oberösterreich
In Oberösterreich zog Montagabend eine Gewitterzelle vom Innviertel bis in den Zentralraum und sorgte für überflutete Keller und umgestürzte Bäume. In Grieskirchen stürzte ein Baum auf einen Pool, in Saxen (Bezirk Perg) war ein Radweg durch einen umgestürzten Baum blockiert. Rund 900 Feuerwehrleute waren an insgesamt 60 Unwettereinsätzen beteiligt, was laut Landesfeuerwehrkommando im Vergleich zu anderen Ereignissen vergleichsweise wenig war. Punktuell sorgte allerdings Hagel für Schäden in Gärten und in der Landwirtschaft.
So meldete die Hagelversicherung allein in Oberösterreich einen Schaden von fünf Millionen Euro.
Krankenhaus von Blitz getroffen
In Niederösterreich setzte vermutlich ein Blitzschlag die Hochspannungsschaltanlage im Landesklinikum Horn in Brand. Kurz nach 21.30 Uhr wurde Alarm ausgelöst, die Notstromversorgung sprang nach Angaben des Krankenhauses sofort an. Drei Feuerwehren, die Polizei, das Rote Kreuz und EVN-Techniker waren im Einsatz. Patienten und Mitarbeiter wurden dabei nicht verletzt. „Momentan wird das Landesklinikum Horn mittels Notstromaggregaten ohne Einschränkungen versorgt“, wurde am Dienstag von den Einsatzkräften mitgeteilt. An der Behebung des Schadens werde „mit Hochdruck gearbeitet“.
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