Der bekannte Politikwissenschafter und Verfassungsrechtler Wolfgang Mantl ist in der Nacht auf Freitag im 84. Lebensjahr verstorben. Er hatte erst vor Kurzem den Ehrenring des Landes Steiermark erhalten.
Mantl wurde 1939 in Wien geboren und wechselte 1965 an die Karl-Franzens-Universität Graz. Bis 2007 war er Professor und Abteilungsleiter an der steirischen Universität, dann emeritierte er. Zahlreiche namhafte Juristen wie Margit Kraker, Alois Kumin (Richter am Europäischen Gerichtshof) ,Joseph Marko und Klaus Poier zählten zu seinen Schülern. Der gläubige Katholik Mantl stellte sein profundes Wissen auch der Politikberatung zur Verfügung - im Bund vor allem seinem Bundesbruder im CV, Alois Mock, und Erhard Busek, in der Steiermark insbesondere Josef Krainer II, dessen enger Freund er war. Die Schaffung des ersten Landesrechnungshofes Österreichs in der Steiermark und verschiedene Reformschritte in der steirischen Landesverfassung - so auch das Volksrechtegesetz - gehen wesentlich auf seine Initiative zurück. Mantl war auch Gründungsvorsitzender des Österreichischen Wissenschaftsrats und Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und Gastprofessor u.a.in Lemberg/Lviv.
Jahrzehntelang wirkte Mantl in der Steiermark an den Schnittstellen von Wissenschaft und Politik. Von 1979 bis 1990 arbeitete er an der Reform der steirischen Landesverfassung mit.
„Bahnbrechende Verbindung von Verfassungs- und Politikwissenschaft“
Erst im April 2022 hatte Mantl den Ehrenring des Landes Steiermark erhalten. Alt-Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer sagte über ihn: „Der herausragende Wissenschaftler Wolfgang Mantl begründete in den drei Jahrzehnten als Universitätsprofessor eine - man könnte es so nennen - Art Schule der Grazer Juristenpolitologie, eine beispielgebende und bahnbrechende Verbindung von Verfassungs- und Politikwissenschaft.“
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