„Equal Pension Day“

Im Schnitt 864 Euro weniger Pension für Frauen

(Bild: APA/dpa/Karl-Josef Hildenbrand)

Am Mittwoch ist „Equal Pension Day“ - also jener Tag, an dem Pensionisten schon so viel Geld bekommen haben, wie Pensionistinnen erst bis Ende des Jahres bekommen werden

Exakt 1239 Euro Pension erhalten Frauen in Österreich im Durchschnitt. Das sind 41 Prozent oder 864 Euro weniger als Männer, die im Schnitt 2103 Euro bekommen. In der Steiermark - wo der Unterschied noch größer ist - war der „Tag der gleichen Pensionen“ schon am 27. Juli. Ein Wert, der unter der sogenannten Armutsgefährdungsschwelle von 1371 Euro liegt. Die aktuellen Teuerungen verschärfen die Situation einmal mehr.

Viel Arbeit ohne Bezahlung
Woran liegen die eklatanten Unterschiede? Vor allem daran, dass Frauen in den vergangenen Jahrzehnten viel Arbeit ohne Bezahlung geleistet haben. Sie kümmern sich nach wie vor hauptverantwortlich um Kinder und stecken dafür im Beruf oft zurück. Sie arbeiten in schlechter bezahlten Branchen, oft im Dienstleistungs- oder Gesundheits- und Sozialsektor. Sie pflegen öfter ältere Menschen. „All diese Faktoren führen dazu, dass fast die Hälfte aller Frauen in Teilzeit arbeitet - oft unfreiwillig“, sagt Helga Ahrer, Frauenvorsitzende beim ÖGB.

Helga Ahrer (SPÖ)

(Bild: Sepp Pail)

Ahrer fordert einen Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz. „Das würde zu echter Wahlfreiheit führen und berufstätigen Frauen ermöglichen, selbst zu entscheiden, wie viele Stunden sie arbeiten wollen.“

Kahr: Deckelung von Energiepreisen und Miete
Die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) plädiert einmal mehr für eine Deckelung von Energie- und Mietpreisen. „Die höchste Inflation seit Jahrzehnten wird ganz besonders für Pensionistinnen zum existenziellen Problem. Ziel muss es sein, eine gerechte Gesellschaft zu schaffen, die Arbeit gerecht verteilt und Frauen und Männer gleich bewertet und bezahlt“, sagt Kahr.