Wir brauchen mehr Platz.“ Ortskommandant Christoph Pongratz bringt die Probleme der Oberalmer Feuerwehr auf den Punkt. Das Feuerwehrhaus ist mittlerweile schlicht zu klein, genügt den Anforderungen nicht mehr.
Die Thematik ist seit geraumer Zeit bekannt. Bürgermeister Hans-Jörg Haslauer (ÖVP) wollte am Donnerstagabend bei der Sitzung der Gemeindevertreter den Bau einer zweiten Halle für die Feuerwehr beschließen – und scheiterte krachend. Lediglich seine Volkspartei stimmte für das Projekt. SPÖ, FPÖ und Grüne waren dagegen.
Wir brauchen dringend mehr Platz. Aus dem ganzen politischen Hickhack halten wir uns allerdings heraus.
Christoph Pongratz, Ortsfeuerwehrkommandant
Stein des Anstoßes? Die Kosten und der Besitzer des Baugrundes. Dieser ist selbst ÖVP-Politiker. Er möchte der Gemeinde auf einer knapp 1800 Quadratmeter großer Fläche unweit des Feuerwehrhauses ein Baurecht einräumen – für eine monatliche Zahlung. Das erzürnt die Ortspolitik: „Entweder wir kaufen den Grund oder wir lassen es gleich“, sagt Anton Zuckerstätter von der FPÖ. Die Kosten würden ins Unermessliche steigen. „Wir brauchen kein Prestigeprojekt um jeden Preis.“ Er fordert, über Alternativen für die Feuerwehr nachzudenken. Die SPÖ kritisiert, dass der Ortschef die Gemeindevertreter vor vollendete Tatsachen stellen wolle. „Vor dem Abschluss eines Baurechtsvertrag muss das erst im Finanzausschuss besprochen werden“, sagt Vizebürgermeister Christian Haslauer. Man sei grundsätzlich nicht gegen einen Neubau.
Bürgermeister Hans-Jörg Haslauer ist sauer: „Die Gemeindevertreter stellen sich gegen die Feuerwehr – das gibt es wohl nur in Oberalm.“ Die angedachte Zwei-Häuser-Lösung für die Feuerwehr sei kostengünstiger als ein Neubau. „Das Baurecht würde uns im Jahr 40.000 Euro kosten. Das muss uns die Feuerwehr wert sein“, sagt er.
Ein ÖVP-Gemeindevertreter – er ist selbst langjähriges Mitglied der Oberalmer Feuerwehr – legte noch am Abend der hitzigen Sitzung sein Amt nieder.
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