Die SPÖ sieht nach den belastenden Aussagen von Thomas Schmid besonders die ÖVP-Niederösterreich in der Verantwortung. Die „Buberl-Partie“ von Sebastian Kurz sei in der St. Pöltner Parteizentrale ein und aus gegangen.
Erschüttert haben, wie berichtet, die Aussagen von Thomas Schmid die Volkspartei in ihren Grundfesten. Und eben jenes Fundament ortet die SPÖ in Niederösterreich: „Sebastian Kurz ist kein Betriebsunfall der ÖVP, er ist ein Produkt der ÖVP-Niederösterreich“, erkärte gestern SPÖ-Landesgeschäftsführer Wolfgang Kocevar.
Personelle Verflechtungen
Zuvor hatte Andreas Kollross, SPÖ-Nationalrat aus Trumau und Mitglied im Korruptions-Untersuchungsausschuss, die personellen Verflechtungen zwischen dem „System Kurz“ und den heimischen Schwarzen aufgelistet - von Axel Melchior über Stefan Steiner und Gerald Fleischmann bis Philipp Maderthaner: „Sie alle sind in der Parteizentrale der ÖVP-Niederösterreich ein und aus gegangen.“ Kocevar im Wahlkampfmodus: „Die Zeit des Blendens und der Showpolitik ist vorbei. Es wird Zeit, dass die ÖVP das einsieht.“
Die ÖVP Niederösterreich war die Personalvermittlungsagentur für Sebastian Kurz. Sie hat die Übernahme von Kurz nicht nur unterstützt, sie hat ihn als Politiker erfunden und gemacht.
SPÖ-Nationalrat Andreas Kollross
Ob sich die SPÖ nach einem eventuellen Verlust der ÖVP-Absoluten mit anderen Parteien zusammentue, um die Volkspartei vom Landesthron zu stoßen? Diese Frage blieb unbeantwortet.
Mikl-Leitner: „Gerichte entscheiden!“
Geantwortet hat indes gestern Johanna Mikl-Leitner auf die Vorwürfe gegen ÖVP-Parteifreunde in den Schmid-Protokollen: „Wir leben in einem Rechtsstaat. Das heißt, Gerichte allein entscheiden, wer sich etwas hat zuschulden kommen lassen, und wer nicht.“
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