Es hätte ein ganz besonderes politisches Modell werden sollen: In der Stadt Graz bildete sich nach der Abwahl des Langzeitbürgermeisters eine Koalition von KPÖ, Grünen und SPÖ. Die Kommunistin Elke Kahr versuchte mit milden Gaben für die Ärmeren, die Tradition der Kommunisten in der Steiermark fortzusetzen, immerhin erreichte sie damit den Bürgermeistersessel.
In der Zwischenzeit hat sich die Begeisterung gelegt, und das links-links-grüne Experiment steht vor dem Scheitern. Der Landesrechnungshof warnt davor, dass die Liquidität der Stadt Graz schon 2023 nicht gesichert sei, es drohe die Zahlungsunfähigkeit. Na hoppla, das ist aber schnell gegangen - und ist auch außerhalb der Steiermark von allgemeinem Interesse. Gegebenenfalls müsste ein Regierungskommissär das Ruder übernehmen.
So hat man sich die linke Romantik nicht vorgestellt. Die Führung einer so großen Stadt erfordert Professionalität und Disziplin. Jedes größere Unternehmen muss das auch machen, und die meisten Firmen schaffen das zufriedenstellend.
In der Politik ist es etwas anders: Statt Bilanzen entscheiden Wahlergebnisse, das öffnet dem Populismus Tür und Tor. Aber es liegt auch an den Bürgern, falsche Versprechen zu erkennen und Unfinanzierbares abzulehnen. In der Schweiz ist das bei den dort üblichen Volksabstimmungen oft passiert.
Was Lenin & Marx nicht schafften: Die KPÖ in Graz macht es möglich. Eine Stadt sieht rot ...
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