Leser zum Männertag

Männliche Benachteiligung: „Gibt viele Beispiele“

Community
19.11.2022 06:15

Um die Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen zu fördern, wurde am 19. November 1999 in Trinidad und Tobago der Internationale Männertag eingeführt. Seitdem findet dieser Tag jährlich statt. Neben der Gleichberechtigung soll der Männertag den Fokus auf die Gesundheit von Männern legen. Wo es hier für unsere Leser Verbesserungsbedarf gibt, lesen Sie hier!

Benachteiligung in der Arbeitswelt
In der Arbeitswelt sind Männer auch heute noch häufig dem Druck ausgesetzt, genug Geld für ihre Familie zu verdienen. 

Gefährliche und ungemütliche Jobs werden meistens von Männern ausgeübt. In der Steiermark gab es 2021 rund 17.000 Unfälle, 68 davon tödlich. Alle in männerdominierten Arbeitsbereichen. In Deutschland betreffen 95,7 % der tödlichen Unfälle am Arbeitsplatz Männer.

Männer arbeiten länger bis zur Pension. Obwohl der Gender-Pensions-Gap bereits kleiner wurde, ist nach wie vor ein Unterschied zu erkennen. Männer haben ihre Pension 2021 durchschnittlich mit 61,8 Jahren angetreten, Frauen mit 59,8 Jahren.

Benachteiligung im Gesundheitswesen
Der Internationale Männertag soll Mut machen, auf die eigene Gesundheit zu achten. Die durchschnittliche Lebenserwartung ist bei Männern geringer als bei Frauen, was laut Studien darauf zurückzuführen ist, dass Männer seltener zum Arzt gehen. Ein ungesunder Lebensstil kostet Männer fast 23 Jahre. Auch die Suizidrate ist unter Männern höher.

Wichtige Beratungsstellen

Hilfe bei seelischen Krisen finden Sie unter:

  • 142 (Telefonseelsorge)
  • 147 (Rat auf Draht für Kinder und Jugendliche)
  • 0800 400 120 (Psychosozialer Krisendienst)

Benachteiligung bei gesellschaftlichen Themen
Bei den Themen Sorgerecht und Unterhalt ziehen Männer auch häufig den Kürzeren. Besonders, wenn Streitigkeitsfälle vor Gericht landen, haben Männer oft kaum eine Chance, ihre Wünsche durchzusetzen. Auch Leserin courtney berichtet von Beispielen, in denen Männer um jede freie Minute mit ihren Kindern kämpfen müssen.

Zudem wird Männern häufig ihre Meinung zu gewissen Themen abgesprochen. Geht es um Diskussionen über Themen wie Sexismus, Abtreibung oder gratis Tampons, kommen Männer oft nicht zu Wort, auch wenn ihre Meinung gut begründet oder sogar zum Vorteil der Frau wäre.

(Bild: thinkstockphotos.de)

Auch beim Thema Abtreibung und Schwangerschaftsabbruch haben Männer kaum Mitspracherechte. „My body, my choice“ hat sich als Motto mittlerweile für viele etabliert und wird auch von vielen Männern unterstützt. Dennoch haben Männer bei ungewollten Schwangerschaften oft keine Möglichkeit, bei der Entscheidung mitzuwirken und sind somit von ihrer Partnerin abhängig, was mit dem eigenen Kind geschieht. 

In der Datingwelt laden 47,2 % der Männer beim ersten Date meistens ein, bei den Frauen sind es hingegen nur 6,4 %, die die Kosten übernehmen.

#MenAreTrash
Typisch männliches Verhalten wird oft als „toxisch“ bezeichnet. Nach dem Hashtag #MeToo, unter welchem Frauen über sexuelle Übergriffe berichteten, tauchte der Hashtag #MenAreTrash (zu Deutsch: Männer sind Müll) auf, unter welchem mit großen Pauschalisierungen auf Männer losgegangen wurde. Auch Beschreibungen wie „alter weißer Mann“ werden meist mit negativen Eigenschaften in Verbindung gebracht.

Gewalttaten und sexuelle Übergriffe
In Deutschland war bei einer Umfrage mit 200 Teilnehmern jeder vierte Mann bereits Opfer häuslicher Gewalt. Darüber gesprochen wird selten, in der Öffentlichkeit wird das Thema häufig belächelt. Auch bei sexuellen Übergriffen wird Männern oft kein Glauben geschenkt.

Beratungsstellen für Männer

Bei Übergriffen und Gewalt finden Sie bei folgenden Notfallnummern und Beratungsstellen Hilfe:

  • Unter der Nummer 0800 400 777 bekommen Männer in Krisen rund um die Uhr kostenlose telefonische Beratung und Unterstützung.
  • 01 603 28 28 die Männerberatung Wien bietet psychologische, psychotherapeutische, soziale und juristische Hilfe.
  • 0800 246 247 der Männernotruf ist 24 Stunden am Tag erreichbar.

In welchen Bereichen sind Männer noch benachteiligt? Haben Sie mit diesem Thema vielleicht sogar persönliche Erfahrungen gemacht? Wir sind gespannt auf Ihre Kommentare!

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