Eine Umfrage der SPÖ Burgenland hat am Montag für jede Menge innenpolitischen Zündstoff gesorgt. Demnach würden die Roten mit Landeshauptmann Hans Peter Doskozil bei einer Nationalratswahl als Spitzenkandidat besser abschneiden als mit ihrer aktuellen Chefin Pamela Rendi-Wagner. Während sich diese über die Aktion noch in Schweigen hüllt, hat sich mittlerweile Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch zu Wort gemeldet.
Deutsch betonte im Ö1-„Mittagsjournal“, es stehe jedem frei, Umfragen zu machen. Wichtig sei eine konstruktive Zusammenarbeit.
Deutsch: In SPÖ gilt das 2018 beschlossene Migrationspapier
Auf die Frage, ob Doskozil konstruktiv genug sei, sagte er: „Es geht nicht um mein persönliches Gefühl, sondern es geht darum, dass Geschlossenheit - das zeigt ja auch die Geschichte und dazu hat vor wenigen Wochen auch Doskozil aufgerufen - die Partei noch immer am stärksten gemacht hat.“ Differenzen bei den Themen Asyl und Migration sieht Deutsch nicht. In der SPÖ gelte nach wie vor das 2018 beschlossene Migrationspapier.
In der Umfrage der SPÖ Burgenland von Meinungsforscher Peter Hajek werden nicht nur Themen wie der Mindestlohn abgefragt, sondern auch, wie die Parteien bei einer bevorstehenden Nationalratswahl abschneiden würden.
Fürst: „Wollen keine neue Führungsdebatte anzetteln“
In der Umfrage liegt die SPÖ unter Doskozil bei 32, unter Rendi-Wagner bei 27 Prozent. Die ÖVP würde mit dem Landeshauptmann als Kanzlerkandidat der Sozialdemokraten im Vergleich zu Rendi-Wagner von 22 auf 20 Prozent sinken, die FPÖ von 25 auf 21. Burgenlands SPÖ-Landesgeschäftsführer Roland Fürst betonte dazu, man habe lediglich Doskozils Inhalte abfragen wollen. Eine neue Führungsdebatte in der SPÖ will man damit aber nicht anzetteln, betonte Fürst.
„Wir bekommen das ja oft genug ausgerichtet“
Drei bis vier Mal im Jahr gehe die Landespartei ins Feld, um Themen abzufragen. Diesmal sei es auch darum gegangen, ob Doskozils Inhalte nur für die Sozialdemokratie im Burgenland funktionieren, weil: „Wir bekommen das ja oft genug ausgerichtet.“ Die Umfrage habe gezeigt, dass das nicht stimme. Themen wie der Mindestlohn von 1700 Euro netto sowie Asyl und Migration seien auch bundesweit von Bedeutung.
Dass man bei den Umfragen hin und wieder auch die Sonntagsfrage mitlaufen lasse, sei nichts Außergewöhnliches und werde auch von anderen Landesorganisationen so gehandhabt, meinte Fürst. „Von diesen Umfragen haben alle was, weil sie ja auch das Potenzial für die Sozialdemokratie aufzeigen. Das muss alle interessieren, die wollen, dass die SPÖ die mit Abstand stärkste Partei bei den nächsten Nationalratswahlen wird, um eine politische Wende im Interesse der Menschen herbeizuführen“, so der Landesgeschäftsführer.
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