Steiermark-Bilanz

Corona-Pandemie kostete bisher 641 Millionen Euro

Steiermark
20.01.2023 07:56

Der Anfang vom Ende? Die Bundesregierung verkündete den Ausstieg aus den Covid-Maßnahmen. In der Steiermark haben die Impfstraßen ab Februar nur noch an zwei Tagen in der Woche offen. Zeit für eine Bilanz nach fast drei Jahren Pandemie.

Wie viel haben die Corona-Maßnahmen das Land Steiermark bisher gekostet?
Bis inklusive November 641 Millionen Euro, heißt es aus dem Büro von Finanzreferent Anton Lang (SPÖ). Allerdings: 616 Millionen Euro werden vom Bund wieder rückerstattet (davon sind bisher 582 Millionen geflossen). Das Land bleibt in erster Linie auf den hohen Personalkosten sitzen.

Wie hoch sind derzeit die monatlichen Kosten?
Durchschnittlich sind es 2,7 Millionen Euro. Das beinhaltet Kosten für die Impfstraßen, Honorare für die Impfärzte und Systemkosten für die Apotheken-Tests.

(Bild: Krone-kreativ)

Wie viele Steirer lassen sich aktuell noch gegen Covid-19 impfen?
Immer weniger. Die Nachfrage hat im neuen Jahr im Vergleich zum Herbst nochmals abgenommen. Derzeit lassen sich pro Öffnungstag der Impfstraßen etwa 400 Menschen einen Stich geben, bei den niedergelassenen Ärzten sind es 200 bis 300 am Tag.

Gesundheitsminister Johannes Rauch hat eine Abschaffung der Corona-Maßnahmen verkündet. Wie reagiert die Steiermark?
Als erster Schritt haben ab Februar die verbliebenen 13 Impfstraßen des Landes nur noch an zwei Tagen in der Woche geöffnet: dienstags von 8 bis 18 Uhr und freitags von 10 bis 20 Uhr. Gestrichen wurde der Donnerstag. Dadurch werden 300.000 Euro im Monat gespart, so Gerald Lichtenegger, Leiter des steirischen Pandemiemanagements.

Gerald Lichtenegger, Leiter des steirischen Pandemiemanagements (Bild: Land Steiermark)
Gerald Lichtenegger, Leiter des steirischen Pandemiemanagements

Sind bald weitere Reduktionen zu erwarten?
„Es gilt nun, die endgültigen Regelungen des Bundes sowie die Frequentierung an den Impfstraßen abzuwarten und gegebenenfalls das Angebot anzupassen“, sagt Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß. Insider gehen davon aus, dass im Frühjahr weitere Standorte aufgelassen werden. So gelten Voitsberg und Deutschlandsberg schon seit Längerem als Wackelkandidaten. Der Vertrag mit der Kastanienhof-Gruppe bietet die notwendige Flexibilität.

Corona soll ja künftig keine meldepflichtige Krankheit mehr sein. Stattdessen will man aufs Abwasser-Monitoring setzen. Wird es in der Steiermark erweitert?
Ja, bisher wurden Proben an drei Standorten genommen (Gössendorf, Knittelfeld, Wildon), bald sollen sechs Kläranlagen untersucht werden, heißt es vom Pandemiemanagement.

Sind in der Steiermark bereits neue Virusvarianten aufgetaucht?
Noch dominiert bei uns die Omikron-Variante BA5. Vereinzelt werden aber schon neue Varianten wie XBB (grassiert unter anderem in New York) entdeckt. Es gibt aber keinen Anhaltspunkt für eine völlige Veränderung der Viren-Zusammensetzung, betont Landessanitätsdirektorin Ilse Groß.

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