Weite Teile der Obersteiermark versinken im Schnee. Die Folgen: Straßensperren, viele Unfälle, 70 eingeschlossene Personen im Bereich Wildalpen! Die Lawinengefahr ist extrem hoch. Und am Freitag sind sogar einige Schulen geschlossen. Keine Entwarnung: Die Schneefälle halten in der Nacht noch an.
Romantiker mögen von einem „Winter-Wonderland“ sprechen, für die Einsatzkräfte und Bewohner der betroffenen Regionen sind die heftigen Schneefälle, die in der Nacht auf Donnerstag einsetzten, hingegen eine große Belastung. In den Abendstunden spitzte sich in einigen Orten die Lage zu.
Kinder sollen nicht in die Schule
Im Aflenzertal haben die Bürgermeister von Aflenz, Hubert Lenger, und Thörl, Günther Wagner, mittlerweile dazu aufgerufen, Kinder am Freitag nicht in die Schule zu schicken. Teils müssen auch in den Orten Straßen wegen der Dachlawinen-Gefahr gesperrt werden.
Angespannt ist die Lage auch ganz im Norden der Steiermark: Im Bereich Wildalpen sind 70 Einheimische von der Außenwelt abgeschnitten, weil die Straßen durch die Schneemassen nicht befahrbar sind.
Erhöhte Lawinengefahr
Auffrischender Wind sorgt in Kombination mit den Neuschneemengen auch für erhöhte Lawinengefahr: Am Abend wurde für den Bezirk Liezen sogar die höchste Warnstufe 5 ausgerufen! Die Bergretter werden in den nächsten Tagen in höchster Alarmbereitschaft sein.
Lkw-Verbot am Alpl
Kettenpflicht für alle Autos galt Donnerstagabend unter anderem in Straßegg, auf der Teichalm, am Rechberg sowie am Schanz- und Pfaffensattel. Für Lkw über 7,5 Tonnen ist das Alpl gesperrt. Kurz vor 21 Uhr hieß es auch, dass der Präbichl, wo tagsüber schon der Liftbetrieb eingestellt werden musste, kurz vor der Sperre stehen dürfte.
Schüler mit Auto abgestürzt
Zu einer schwierigen Fahrzeugbergung musste die Feuerwehr Bruck-Stadt ausrücken: Bei dichtem Schneefall war ein mit fünf Personen besetzter Pkw am Brucker Heuberg abgestürzt. Das Fahrzeug überschlug sich und stürzte 30 Meter weit in den Wald ab.
Alle Insassen, Forstschüler auf der Rückfahrt vom Lehrforst, konnten selbständig das Fahrzeug verlassen. Sie wurden vom Feuerwehrsanitäter erstversorgt und dann für weitere Abklärungen vom Roten Kreuz ins LKH Bruck an der Mur eingeliefert. Die fünf Schüler dürften laut Feuerwehr jedoch glimpflich davon gekommen sein.
Autobahn war stundenlang gesperrt
Chaos auf den Straßen gab es aber schon den ganzen Tag über: Am Vormittag musste beispielsweise die A2 in Fahrtrichtung Klagenfurt auf Höhe des Packsattels gesperrt werden, weil ein Lkw ins Schlittern geriet und quer über die Fahrbahnen zum Stehen kam. Erst gegen 12 Uhr mittags war die Autobahn wieder frei. Aufgrund eines Unfalls wurde der Verkehr auf der Phyrnautobahn (A9) in der Mittagszeit in Fahrtrichtung Linz zwischen Kammern und Mautern über den Pannenstreifen geführt.
Schon im Frühverkehr waren wichtige Verkehrsadern blockiert: Los ging es auf der Ennstal-Bundesstraße (B320), wo über mehrere Stunden Lkw im Raum Schladming hängenblieben und es zu massiven Verzögerungen kam. Auf der B115 kollidierten um 6.20 Uhr bei Vordernberg zwei Kleintransporter auf schneeglatter Fahrbahn frontal. Dabei wurden vier Personen verletzt.
Lkw-Kettenpflicht am Wechsel
Aber auch auf den Autobahnen kam es in den frühen Morgenstunden zu enormen Problemen: Auf der A2 waren um 4.45 Uhr wegen eines ins Rutschen geratenen slowakischen Lkw bei Schäffern beide Fahrspuren in Richtung Wien für rund eine Stunde gesperrt.
Im Wechselabschnitt hatten die Räumfahrzeuge bis zum frühen Vormittag jede Menge Arbeit. Erst gegen 8 Uhr begannen sich Staus aufzulösen. Für Lastwagen über 3,5 Tonnen galt im Bereich Pinggau bis Grimmenstein in beide Richtungen in den frühen Morgenstunden Kettenpflicht. Diese konnte erst um 8 Uhr beendet werden.
Unfall auf der S6
Gegen 4.30 Uhr musste die Feuerwehr Kindberg auf der Semmering-Schnellstraße (S6) ausrücken, nachdem ein Fahrer mit seinem Wagen ins Schlittern geraten, bei der Abfahrt Mitterdorf in Fahrtrichtung Wien gegen einen Aufpralldämpfer geprallt war und dabei verletzt wurde.
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