Nach dem Scheitern der Regierungsverhandlungen über Aussetzen der ungerechten Aliquotierung wollen Sozialdemokraten diese von Gericht kippen lassen.
Das Ultimatum der SPÖ an die Regierung ist abgelaufen, sie klagt nun gegen die strittige Aliquotierung der Pensionen. Türkis-Grün hat sich bis zuletzt nicht auf eine Lösung des Problems einigen können. Die Aliquotierung bedeutet, dass man im ersten Pensionsjahr nur die volle Inflationsanpassung bekommt, wenn man im Jänner den Ruhestand beginnt. Von Monat zu Monat wird das Plus weniger. Wer im November oder Dezember geht, bekommt im ersten Jahr gar nichts.
SPÖ ruft andere Parteien zur Unterstützung auf
Für die Sozialdemokraten ist diese Regelung verfassungswidrig und „grob unsachlich“, wie ein Gutachten, das die SPÖ in Auftrag gegeben hat, besagt. Die Roten wollen die Verfassungsklage über den Weg einer sogenannten „Drittelbeschwerde“ gehen. Ein Drittel der Abgeordneten im Nationalrat müsste sich dieser also anschließen. Die SPÖ lädt daher alle Abgeordneten, die diese Regelung als ungerecht empfinden, ein, die Beschwerde zu unterstützen.
Frauen sind von Regelung doppelt benachteiligt
Die Aliquotierung benachteiligt Frauen ab dem kommenden Jahr noch zusätzlich. Denn ab 2024 wird aufgrund der Angleichung des Frauenpensionsantrittsalters jeder einzelne reguläre Pensionsantritt einer Frau immer in der zweiten Jahreshälfte liegen. Das bedeutet, dass Frauen ab 2024 nie die volle Inflationsanpassung bekommen werden.
Für SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner ist das ein untragbarer Zustand. „Es ist inakzeptabel, dass die ältere Generation derzeit Zehntausende Euro Pension verliert aufgrund einer ungerechten Regelung von Türkis und Grün.“
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.